Kunststoffabfälle verschmutzen Gewässer weltweit. Plastik wird nicht abgebaut, sondern Jahrzehnte bis sogar Jahrhunderte von Wind und Wellen zu kleinen Partikeln zermahlen. Dadurch können die Kunststoffteile nicht einfach gesammelt werden – sie verbleiben in der Umwelt und gelangen über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper. Umweltverbände können belegen, dass jeder Mensch etwa die Plastikmenge einer Kreditkarte – etwa fünf Gramm – Plastik pro Woche zu sich nimmt. Gesundheitsschädliche (endokrine) Wirkungen sind sehr wahrscheinlich.
Es gibt mehrere wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von Mikroplastik auf Ozeane. Für Binnengewässer liegen bisher deutlich weniger Daten und Erkenntnisse vor. Das wollen wir ändern. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen nahmen wir vier Jahre lang fünf europäische Seen in den Fokus – den Bodensee und Chiemsee in Deutschland, den Gardasee, Bracciano-See und Trasimeno-See in Italien). Um Lösungen zu erarbeiten, wie wir unsere Binnengewässer – Trinkwasserspeicher und wertvolle Lebensräume – besser schützen können.
Projektgebiet
Ziele
Selbstverpflichtung für Anrainer-Gemeinden
Die Ausarbeitung eines Seenpapiers als Selbstverpflichtung für Anrainer-Gemeinden und Interessensgruppen zur Verringerung des Plastikmülls – von der Verbesserung der getrennten Müllsammlung, der Pflege der Seeufer, über Umweltbildung bis hin zu Investitionen zur Verbesserungen der Wasseraufbereitungsanlagen.
Wissenschaftliche Protokolle
Die Erarbeitung von wissenschaftlichen Protokollen für die Probenahme und Analyse von Mikroplastik in Seen, Trinkwasser- und Kläranlagen. Denn nur auf Grundlage von vergleichbaren, belastbaren Zahlen kann die Politik Entscheidungen für besseren Umweltschutz und Naturschutz treffen.
Dialog- und Informationskampagne
Eine Dialog- und Informationskampagne für Unternehmen aus der Kosmetik-, Reifen- und Outdoorbranche – die Branchen, die maßgeblich für die Mikroplastikbelastung verantwortlich sind. Um gemeinsam Lösungen zu finden.
Impacts
Klare Bekenntnisse
40 Anrainer-Gemeinden der fünf Projektseen und 80 Interessengruppen, darunter regionale Behörden, Unternehmen, Reiseveranstalter und Verbände unterzeichnen das Seenpapier, eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Verringerung des Plastikmülls.
Klare Botschaft
Mehr als 250 Unternehmen wurden durch eine Lobbykampagne für europäische Kosmetik-, Outdoor-Bekleidungs- und Reifenhersteller über die Risiken von Mikroplastik in Verbindung mit ihren Produkten informiert und involviert.
Klare
Zahlen
98 Prozent der entnommenen Wasserproben in den Projektseen waren mit Mikroplastik belastet. Das konnten wir mit Hilfe neu entwickelter wissenschaftlicher Protokolle feststellen. Insgesamt wurden über zwei Jahre 9.000 Kunststoffpartikel mit einer Größe von weniger als 5 Millimetern gesammelt.
Impressionen
Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen
Aktuelles
Interaktive Informationsplattform:
Publikationen
Ansprechpartner
Udo Gattenlöhner
Geschäftsführer, Leitung Kommunikation & Marketing
Tel: +49 7732 9995 870
gattenloehner@globalnature.org