GNF - Living Lakes Netzwerk
 

Living Lakes / Lebendige Seen – Ein internationales Netzwerk

 

Ziel der alle Kontinente umfassenden Umweltinitiative Living Lakes ist der Schutz der Trinkwasserreserven unserer Erde. Eine Untersuchung der UN besagt, dass schon heute über 2,2 Milliarden Menschen zu wenig oder schlechtes Wasser haben.

 Living Lakes / Lebendige Seen

Übersicht der Mitglieder des Netzwerkes Living Lakes

 
 

Totasee – Kolumbien

 

7. März 2018

Der Totasee hat den 3. Platz unter den 2018 Sustainable Destinations Top 100 der "Best of the Americas"-Serie in Anerkennung seiner Bemühungen um verantwortungsvollen Tourismus und unverwechselbare Attraktivität erreicht.

27. September 2017

Der Totasee, der größte Süßwassersee in den kolumbianischen Anden, wurde von der niederländischen Organisation Green Destinations in die 2017 Top-100 nachhaltigsten Urlaubsregionen der Welt gewählt.

 

Hintergrund Totasee

Der Totasee ist der größte kolumbianische See, 200 km nordöstlich der Hauptstadt Bogotá gelegen, und einer der wenigen tropischen Hochandenseen des Landes. Er erstreckt sich bei einer Länge von 12 km über eine Fläche von 56,2 km². Der See ist durchschnittlich 58 Meter tief und liegt auf einer Höhe von gut 3.000 Metern.

 

Der Totasee ist das größte Trinkwasserreservoir Kolumbiens und wichtig für die Wasserzufuhr der Orinoco und Magdalena Flussbecken. Er versorgt insgesamt über 350.000 Menschen, die in der Umgebung wohnen, mit Trinkwasser. Er wird mit Wasser aus der umliegenden Páramo-Gegend gespeist, einer besonderen Hochgebirgslandschaft, die hauptsächlich in den Anden und insgesamt nur in sechs Ländern der Welt vorkommt. Die Páramos sorgen neben Wasserreichtum auch für eine hohe Biodiversität, fruchtbare Böden und ein hohes Tourismuspotential.

 

Dank der fruchtbaren Böden betreiben die Menschen am Totasee hauptsächlich Zwiebelanbau. 90 % der kolumbianischen Zwiebeln werden um den See herum angebaut. Die ehemalige Vegetation wurde zu Ackerland und Weideflächen umgewandelt und auch die Waldflächen zum großen Teil durch Plantagen ersetzt. Der Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft sorgt für zunehmendes Algenwachstum im Totasee. Durch das Einführen einiger Fischarten wie der Regenbogenforelle wurden einheimische Arten verdrängt, der endemische Rhizosomichthys totae (eine Schmerlenwelsart) ist zum Beispiel inzwischen ausgestorben. Die Fischzucht und der Fischfang haben außerdem negative Auswirkungen auf die Ökologie des Sees.

 

Die Gegend am und um den See ist ein bedeutendes Vogelgebiet: es wurden 145 Arten erfasst, darunter auch endemische und gefährdete, zum Beispiel der Apolinarzaunkönig oder die Bogotá-Ralle. Zwei am Totasee heimische Arten (Andentaucher und Nördliche Spitzschwanzente) sind schon ausgestorben. 2012 wurde der Totasee vom World Wetland Network mit dem Grey Globe Award als bedrohter See mit internationaler Bedeutung ausgezeichnet. Trotz alldem hat der See bisher keinerlei Schutzstatus.

 

Die menschliche Nutzung führt zu einer Verschmutzung des Sees. Vier der umliegenden Gemeinden leiten ihr Abwasser in den Totasee, auch industrielle Anlagen lassen sich in der Umgebung finden. Der See ist eine der am meisten besuchten touristischen Attraktionen des Landes, die Touristen besuchen den Sandstrand Playa Blanca, machen Bootsfahrten oder Wassersport.

 Die Ufer sind von landwirtschaftlichen Flächen geprägt.
 Naturbelassene Uferabschnitte am Totasee.
 Der Anbau von Zwiebeln ist eine der wichtigsten Einkommensquellen der Bevölkerung.
 Die Fischzucht in Aquakulturen hat neben den hohen Fischerträgen auch negative Folgen für das Ökosystem.
 
 

Projektmaßnahmen Totasee

Hauptgründe für die Übernutzung des Sees statt einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Nutzung sind der fehlende Schutz des Sees und schlechte Regulierungs- und Politikmechanismen. Ein Hauptgrund ist zudem die mangelnde Bildung sowie fehlendes Wissen und Bewusstsein über die Bedeutung und Gefährdung des Sees.

 

Hier setzt unser Partner vor Ort, die Fundación Montecito, an. Die Nichtregierungsorganisation wurde 2010 gegründet und beschäftigt sich mit der Andenregion und ihren Feuchtgebieten, insbesondere mit dem Totasee. Mithilfe von Umweltbildungsmaßnahmen unter anderem in Schulen und Informationsarbeit zu umweltfreundlichem Tourismus am Totasee schärft sie das Bewusstsein für die Bedeutung und auch die Gefährdung des Sees. Hierbei werden die Bewohner der Gegend aktiv miteinbezogen. Auch auf politischer Ebene arbeitet die Fundación Montecito für den Schutz des Sees. Eine Bibliothek mit den gesammelten Informationen hilft sowohl Wissenschaftlern bei der Arbeit als auch jedem Interessierten, der gerne mehr über den Totasee erfahren möchte. Im interaktiven Portal ABC Tota sind Informationen rund um den See sowie seine Flora und Fauna aufbereitet. Ein Infozentrum vor Ort befindet sich derzeit im Aufbau.

 

http://www.abctota.org (auf Spanisch)

http://lagodetota.fundacionmontecito.org (auf Spanisch)

 Die Ergebnisse der Umweltbildungsmaßnehmen werden an Ort und Stelle präsentiert.
 Geführte Touren in die Hochebenen um den See bringen Wanderern die Besonderheiten der Natur näher.
 Umweltbildungsmaßnahmen am Ufer des Totasees.
 
 

 

Partnerorganisationen Totasee

 

 

Fundación Montecito

Kontakt: Felipe A. Velasco

Calle 12 # 10-48, Of. 108-A

Sogamosom, Colombia

Tel.: +57 8 773-1118

E-Mail: info@fundacionmontecito.org

Website: www.fundacionmontecito.org

 Fundación Montecito
 

The Living Lakes Network – Saving the Lakes and Wetlands of the World

 
 

Hier setzt das internationale Seennetzwerk Living Lakes an und zeigt Wege zum wirkungsvollen Schutz der ökologisch wertvollsten Gewässer unserer Welt auf. Eine weltweite Initiative für unsere Zukunft!

 

Derzeit gehören dem Netzwerk insgesamt 113 Mitglieder an. Die einzelnen Gewässer, Seen, Feuchtgebiete und Flüsse finden Sie jeweils auf dem entsprechenden Kontinent dargestellt.

Grundsatz

Living Lakes ist ein internationales Netzwerk und eine Partnerschaft zur Förderung des Schutzes, der Renaturierung und der Rehabilitation von Seen, Feuchtgebieten und sonstigen Gewässern weltweit sowie deren Einzugsgebiete.

 

Leitbild

Übergeordnetes Leitbild ist die Erhaltung aller Seen, Feuchtgebiete und Gewässer dieser Welt als intakte Ökosysteme. Dort, wo sie von Menschen genutzt werden, soll diese Nutzung nachhaltig und ohne Beeinträchtigung des Ökosystems erfolgen.

Ziele

Schutz der Biodiversität und Erhaltung der Seen, Feuchtgebietsökosysteme und sonstiger Gewässer.

  • Renaturierung veränderter und bedrohter Feuchtgebiets- und Seenökosysteme.
  • Verbesserung der Lebensqualität der an Seen und Feuchtgebieten ansässigen Bevölkerung (Agenda 21).
  • Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung und Entwicklung dieser Ökosysteme in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Siedlungen, Energie und Wassernutzung.
  • Förderung der Nutzung angewandter Wissenschaften und Technologien zum Schutz dieser Ökosysteme.
  • Unterstützung von Bildungsprogrammen und Kooperation mit der lokalen Bevölkerung und anderen relevanten Nutzergruppen zum Schutz der Biodiversität dieser Ökosysteme.
  • Verbreitung von Informationen und Umweltbildung mit Bezug auf diese Ökosysteme.
 Segelboote auf den Broads in England
 Ufervegetation in Sri Lanka
 Hovsgol See in der Mongolei
 Pulicat See in Indien
 

Erfolge

Auszeichnung als „Offizielles Projekt der Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014“

Das Projekt „Living Lakes“ wurde im November 2013 zum fünften Mal in Folge als UN Dekade-Projekt ausgezeichnet, somit herhielt das Netzwerk erneut den Titel „Offizielles UN-Dekadeprojekt“ auch für das Jahr 2014. Die erste Auszeichnung erfolgte für die Jahre 2006 und 2007.

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