Hintergrund Plattensee (Lake Balaton) Ungarn
Mit einer Oberfläche von 594 km² ist der Plattensee der größte Süßwassersee in Mitteleuropa. Er ist einer der herausragenden Naturschätze Ungarns und ein einzigartiges ökologisches Juwel in der mitteleuropäischen Region. Trotz seiner Größe ist der See mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von nur 3,2 Metern sehr flach. Er wird im Südwesten vom Zala Fluss gespeist. Der Wasserstand des Sees wird von einer Schleuse in Siofok geregelt, die das überflüssige Wasser durch den Sió Kanal in die Donau ableitet.
Der See und seine Umgebung beheimaten eine Vielzahl seltener und geschützter Pflanzen und Tiere. Auch streng geschützte Arten, wie Schwarzstorch (Ciconia nigra), Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Otter (Lutra lutra) können hier vorgefunden werden. 41 heimische Fischarten leben im Plattensee und seinen Zuflüssen. Die zunehmende Anerkennung der Bedeutung des Naturschutzes und der Erhaltung der Artenvielfalt führte 1997 zur Gründung des Plattenseenationalparks Balaton-Oberland.
Mit einer Fläche von mehr als 616 km² erstreckt sich der Nationalpark über den größten Teil des nördlichen Wassereinzuggebietes und schließt das wiederhergestellte Feuchtgebiet Kis-Balaton mit ein.
Ein Teil dieses Gebietes (etwa 13 km²) steht unter permanentem Schutz der Ramsar Konvention. Der gesamte See ist zudem jahreszeitlich geschützt. 250 verschiedene Vogelarten kommen hier vor, von denen 27 Arten, darunter der Löffler (Platalea leucorodia) und die Waldohreule (Asio otus) streng geschützt sind.
Das Plattenseegebiet ist ein hochfrequentiertes Urlaubsziel und beherbergt jährlich acht bis zehn Millionen internationale Urlaubsgäste. Auf Wanderwegen und Naturlehrpfaden können die Besucher die einzigartige Natur am Plattensee erleben. Der Tourismus und die dazugehörigen Einrichtungen üben jedoch einen beachtlichen Druck auf das empfindliche Ökosystem aus. Zu den von Menschen verursachten Problemen gehören unter anderem:
- Eutrophierung des Sees
- Einführung fremder Tier- und Pflanzenarten
- Lebensraumverlust durch künstliche Uferbefestigungsanlagen
- Erosion und
- Bodenkontaminierung im Wassereinzugsgebiet.