Hintergrund Norfolk & Suffolk Broads
Die Norfolk und Suffolk Broads liegen 200 km nord-östlich von London und erstrecken sich auf einer Gesamtfläche von 303 km². Sie umfassen insgesamt sieben Flüsse und 63 Seen, die meisten von ihnen sind weniger als 4 Meter tief. Wobei die Norfolk Broads eine Fläche von 160 km² einnehmen. Zusammen mit fünf Flüssen ergeben die etwa 40 weitläufigen, flachen Seen schiffbare Wasserwege mit einer Gesamtlänge von 200 km. Die Landschaft der Broads ist weiterhin durch Sumpfgebiete, Schilf und Wälder geprägt.
Die Broads sind das größte geschützte Feuchtgebiet Großbritanniens und Lebensraum einer großen Bandbreite von wildlebenden Tieren, vor allem Vögeln, aber auch Pflanzen. Unter den Wasservögeln findet man Stockente (Anas platyrhynchos), Blässhuhn (Fulica atra), Haubentaucher (Podiceps cristatus), Graugans (Anser anser), Kanadagans (Branta canadensis) und Nilgans (Alopochen aegyptiacus). Zu den größeren Vögeln zählen Graureiher (Ardea cinerea), Kormoran, Falke, Sperber und Dommel. Der seltene Seidensänger (Cettia cetti) brütet im Gebiet und auch die einzige Brutkolonie an Kranichen (Grus grus) innerhalb Großbritanniens befindet sich in den Broads. Unter den seltenen Insekten findet man hier die Libellenart Keilfleck-Mosaikjungfer (Aeshna isosceles) und die Schmetterlingsart Schwalbenschwanz (Papilio machaon).
Mittlerweile leiden viele der europäischen Feuchtgebiete unter Eutrophierung, also dem Überangebot an Nährstoffen und einem damit häufig einhergehenden unkontrollierbaren Algenwachstum. Deshalb wird der Wiederherstellung dieser Gebiete ein großer Stellenwert zugeordnet.