Mehr als drei Jahre sind seit der Tsunami-Katastrophe in Südostasien vergangen und neue Schreckensmeldungen wie der Hurrikan Katrina und der Wirbelsturm Nargis in Birma (Myanmar) drängen in die aktuelle Berichterstattung. Dass Spendengelder bei den betroffenen Menschen ankommen und gleichzeitig auch dem Umwelt- und Naturschutz dienen können, beweist die erfolgreiche Bilanz des im Dezember 2005 gestarteten Global Nature Fund Projekts in Sri Lanka. 150 Binnenfischer haben neue Fischernetze, Boote oder Solarlampen erhalten, welche die umweltschädlichen Kerosinlampen ersetzen. In 30 neu errichteten Baumschulen wurden um die Seen Madampe, Maduganga und Bolgoda mehr als 100.000 Mangrovenbäume aufgezogen und ausgepflanzt.
Im April 2008 wurden zwei neue Umweltbildungszentren eingeweiht. In enger Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungseinrichtungen finden hier Kurse zu fast vergessenen, traditionellen Handwerkstechniken statt, die den Menschen neue Einkommensmöglichkeiten bieten. Eines der Zentren liegt in Godahena, an der Grenze eines intakten und geschützten Mangrovenwaldes im Madampegebiet. Das erste Brackwasseraquarium in Sri Lanka ist eine der Attraktionen der Einrichtung und kommt bei Schulklassen gut an. Hier werden auch Fachkräfte für den Umweltschutz ausgebildet. Das Abwasser des Zentrums wird über einen Pflanzenfilter, einen sogenannten Grünfilter, gereinigt. Die Technologie wurde von der spanischen Partnerorganisation Fundación Global Nature bereits erfolgreich in der Dominikanischen Republik und in Spanien erprobt und kommt nun erstmals in Sri Lanka zum Einsatz.
Die vergangen Monate standen für viele Menschen in Sri Lanka im Zeichen des Neubeginns. Doch es bleibt noch viel zu tun! Und die Finanzierung der Projekte ab 2009 ist noch nicht sichergestellt. Nur durch die langfristige Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass die Menschen, die wieder neuen Mut geschöpft haben, ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Der GNF legt dabei großen Wert auf die Katastrophenprävention. Intakte Mangrovenwälder und die Neupflanzung von Mangroven sichern die natürlichen Schutzgürtel für die Menschen. Dadurch können die Auswirkungen von Flutwellen und klimabedingter Katastrophen in den Küstenregionen vermindert werden. Insgesamt wurde das Projekt in Sri Lanka mit fast 700.000 Euro gefördert. Unterstützer sind die Serendib Stiftung, die Stiftung Ursula Merz und Sika. Die Haupanteile der Förderung kommt von der Europäischen Union.