Nachhaltige Entwicklung des Mbaracayú Waldreservats
 

Nachhaltige Entwicklung des Mbaracayú Waldreservats

Reisebericht von Katharina Gehrig

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Hintergrund

Eines der Hauptprobleme in den ländlichen Gebieten Paraguays ist die falsche Nutzung der vorhandenen Ressourcen in den landwirtschaftlichen Betrieben. Dies führt zu einem Verlust der Bodenqualität und der Artenvielfalt und damit zu einer Verschlechterung der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung. Offizielle Daten zeigen ein hohes Wirtschaftswachstum im Departement Canindeyú. Die Region gilt als drittgrößter Soja- und Fleischproduzent des Landes. 75 % der kleinbäuerlichen Familien leben aber unterhalb der Armutsgrenze. Ihr Einkommen liegt bei etwa 1.500 USD pro Jahr. Im Falle indigener Gemeinschaften sind diese Beträge sogar noch niedriger. Auf der anderen Seite hat Paraguay in den letzten 60 Jahren mehr als 85% seiner Waldfläche verloren. Hauptsächlich durch die Einrichtung von Landwirtschafts- und Viehzuchtbetrieben ohne Rücksicht auf die Umwelt. Dieser Verlust hat zu einer parallelen Abnahme und Verschlechterung verschiedener Ökosystemleistungen geführt. Dies wirkt sich auf den Verlust der Lebensqualität vieler ländlicher Gemeinden aus. Daher besteht in der Region ein Bedarf an einem nachhaltigen Produktionsmodell. Dies soll Kleinbäuerinnen und -bauern und der indigenen Bevölkerung eine konkrete Alternative zur Einkommensgenerierung bieten. Die Verbesserung der Lebensqualität und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen muss unterstützt werden.

 

Projektziele

Ziel des Projektes ist es, das integrierte, nachhaltige Modell der Yerba Mate (Ilex paraguayensis) Produktion zu fördern. Damit erhöhen die ländlichen Gemeinden ihr wirtschaftliches Einkommen und gleichzeitig verbessern sich die Umweltbedingungen. Dieses Modell ermöglicht und fördert die Erhaltung der Reste des atlantischen Regenwaldes von Alto Paraná. Zudem schafft es Bedingungen für soziale und wirtschaftliche Werte. Diese werden durch das touristische und ökologische Potenzial in der Region des Mbaracayú Biosphärenreservats verstärkt. Weiterhin wird das Projekt zum Kapazitätsaufbau und zur Schaffung von nachhaltigen Strukturen beitragen.

 

Projektmaßnahmen

1. Unterstützung von Familien bei der landwirtschaftlichen Produktion von Yerba Mate

Die Erzeuger*innen werden bei der nachhaltigen Produktion von Yerba Mate begleitet. Dieses Modell ermöglicht eine umweltfreundliche Produktion, während sich die Erzeuger*innen verpflichten, die verbleibenden Waldgebiete zu erhalten. Diejenigen die bereits Yerba Mate produzieren werden begleitet, um ihre Yerba Mate als biologisch und fair gehandelt zu zertifizieren. Da es in dem Gebiet nur sehr wenige ländliche Vereinigungen gibt, die kaum funktionieren, wird das Projekt versuchen, diese Strukturen zu stärken, indem es Unterstützung und Beratung in den notwendigen Verwaltungsfragen bietet.

 

2. Umweltschutz im Reservat und Überwachung der biologischen Vielfalt

Für die Überwachung der biologischen Vielfalt werden Waldschließungsflächen ausgewählt, um zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Vielfalt am Ende des Projekts nicht verloren geht. Das Projektteam überwacht die Ergebnisse regelmäßig. Zusätzlich können Studierende an nationalen Universitäten im letzten Jahr ihres Bachelor- oder Masterstudiums in dem Gebiet Forschungsarbeiten zu Naturschutzfragen durchführen. Diese liefern weitere nützliche Erkenntnisse für das Projekt.

 

3. Schaffung eines Umweltbewusstseins bei jungen Menschen in den lokalen Gemeinden

Schulung einer Gruppe von Schülerinnen des Umweltabiturs. Die Schule ist für junge ländliche und indigene Frauen aus verschiedenen ländlichen Gemeinden des Mbaracayú Forest Nature Reserve (RBBM). Gemeinsam mit ihnen wird Bildungs- und Verbreitungsmaterial über das Modell der nachhaltigen Yerba-Mate-Produktion entwickelt und in mehreren Schulen der Region verbreitet.

 

4. Einkommensgenerierung durch Sichtbarkeit der nachhaltigen Yerba-Mate-Produktion

Das Naturschutzgebiet des Mbaracayú-Waldes ist eine der Hauptattraktionen des Gebiets. Deshalb ist seine Pufferzone Teil des Gebiets und befindet sich in der Nähe.

Zusammen mit den ausgewählten Produzenten und Produzentinnen wird eine strategische Konzeption für den Tourismus mit Yerba Mate im RBBM entwickelt. Inhalte sind die Anpassung der Farmen für die touristische Entwicklung von Yerba Mate und deren Auswirkungen auf den Wald. Es werden die notwendigen Materialien für die Installation von selbstgeführten Rundgängen zum Thema nachhaltige Yerba Mate sowie informative didaktische Materialien über Yerba Mate, Biodiversität und Kultur entworfen und entwickelt.

 Lagune Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 3 Männer auf Feld | Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Wasserfall Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Männer arbeiten im Wald | Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Luftbild Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Schüler Umweltabitur | Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Luftbild Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund
 Abschluss Schülerinnen Umweltabitur | Paraguay Mbaracayú Waldreservat | GlobalNatureFund

Förderer

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
 Stiftung Ursula Merz
 
 

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Projektpartner

Die Fundación Moisés Bertoni (FMB) ist eine aktive und anerkannte Organisation zur Erreichung nachhaltiger Entwicklung und einer Verbesserung der Lebensqualität in Paraguay. Es ist eine zentrale Vision der Stiftung, auf innovative Weise für eine nachhaltige Entwicklung durch den Schutz der Natur, mit sozialer Verantwortung und der aktiven Beteiligung der Bevölkerung zu arbeiten. Alle FMB-Projekte berücksichtigen ihre verschiedenen Zielgruppen gleichermaßen und sowohl indigene als auch bäuerliche Gemeinschaften werden stets zur Teilnahme an den Maßnahmen eingeladen.

Die FMB wurde 1988 als gemeinnützige, Nicht-Regierungs-Organisation von einer Gruppe von Personen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft gegründet. Nachhaltige Entwicklung durch Naturschutz, soziale Verantwortung und der Partizipation der lokalen Bevölkerung sind die Grundprinzipien der Arbeit der FMB.

Projektpartner

 Logo Fundación Moisés Bertoni |
 

 

Kontakt

Katharina Gehrig

Global Nature Fund (GNF) - Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 86

E-Mail: gehrig@globalnature.org

 
 

Projektzeitraum:

 

Projektland: 

 

Projektpartner:

 

Förderer: 

01. Dezember 2021 - 30. November 2024

 

Paraguay

  

Fundación Moisés Bertoni

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Stiftung Ursula Merz

 
 
 

 
 

 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 Ziel 1: Armut in jeder Form und überall beenden
 Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
 Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben