Nach der Ankunft und einem stärkenden Mittagessen mit lokalen Gerichten geht es für mich zunächst in das Mbaracayú Bildungszentrum. Die Schülerinnen, junge ländliche und indigene Frauen, zeigen mir ein Theaterstück mit Puppenfiguren zu den Themen Yerba Mate, Schutz der biologischen Vielfalt und Nachhaltiger Tourismus, welches sie im Rahmen des Projektes entwickelt haben und in Schulen rund um das Schutzgebiet präsentieren, um das Bewusstsein für diese Themen zu stärken. Selbstbewusst erzählen sie mir, wie viel Spaß sie bei der Umsetzung und Teamarbeit hatten, aber auch von den Herausforderungen, die so ein kreatives Projekt mit sich bringt.
Auch Maßnahmen zur Überwachung der biologischen Vielfalt im Schutzgebiet sind Teil unseres Projekts. Stolz werden mir Bilder von vor kurzem gesichteten Jaguaren auf den Wildkameras gezeigt - auch ich bin begeistert von den Aufnahmen. Zudem konnten viele neue Schmetterlings- und Vogelarten bestimmt werden, was ein gutes Zeichen für eine intakte Biodiversität ist.
Am nächsten Tag geht es zu zwei verschiedenen Yerba-Mate-Produzenten, wo ich sowohl frisch gepflanzte Yerba-Mate-Setzlinge als auch ältere Sträucher begutachten kann. Durch unser Projekt konnten bisher 52 Hektar mit Yerba-Mate-Setzlingen aufgeforstet und die Kleinbauern in der nachhaltigen Produktion geschult werden.
Zum Schluss darf ich als erster offizieller Gast die kurz vor meinem Besuch fertiggestellten Tourismuswanderwege besichtigen. Dort bekomme ich alle Informationen vom traditionellen Anbau der Yerba-Mate-Pflanzen über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Endprodukt und darf das traditionelle Kaltgetränk Tereré und verschiedene mit Mate hergestellten Köstlichkeiten probieren. Ein durchaus gelungenes Tourismuskonzept, welches den Produzenten und Schülerinnen ein zusätzliches Einkommen generiert und das Bewusstsein für die in Paraguay fest verankerte Yerba-Mate-Kultur stärkt.
Nach einer ereignis- und lehrreichen Woche muss ich Paraguay leider schon wieder verlassen, bin aber begeistert von den zahlreichen umgesetzten Maßnahmen. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch, bis dahin kann ich hoffentlich von den aktuellen Erlebnissen zehren. Mit der Fundación Moises Bertoni werden wir auch in Zukunft die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen.