Testversuche mit LED-Lampen an den Seen Bolgoda und Maduganga/Madampe in Sri Lanka
Dieses dreimonatige Projekt mit dem Titel "LED Lamps for Fishing and Housing at Bolgoda Lake and Maduganga/Madampe Lakes" wird gefördert durch den Kleinprojekte-Fonds der GTZ/GATE. Langfristiges Ziel ist es, den Einsatz von energiesparenden LED-Lampen beim nächtlichen Fischfang und weiteren Anwendungen wie der Innenbeleuchtung von Wohnhäusern und öffentlichen Einrichtungen in Sri Lanka zu fördern. Die lokalen Projektpartner des Global Nature Fund in Sri Lanka sind die beiden Nichtregierungsorganisationen Nagenahiru-Stiftung und EMACE. Projektgebiete sind die Seen und Feuchtgebiete Maduganga/Madampe (www.globalnature.org/maduganga/) und Bolgoda (www.globalnature.org/bolgoda/) im Südwesten Sri Lankas.
Nachtfischen mit LED-Lampen
In Sri Lanka existieren bisher nur sehr wenig Erfahrungen mit Solarenergie und kaum Wissen über den Einsatz von energiesparenden CFL- oder LED-Lampen zum nächtlichen Fischen in den Feuchtgebieten. Derzeit benutzen die Fischer an beiden Seen Kerosinlampen, um bei Dunkelheit die Garnelen anzulocken und zu fangen. Bei dieser traditionellen Fangmethode (Ja-Kotu) werden die Garnelen, die mit der Flut in die mit dem Meer verbundenen Feuchtgebiete einschwimmen, in ein Reusensystem mit drei Kammern gelockt und dort abgefischt. Die Reusen werden aus Bambus hergestellt. Diese nachhaltige und umweltfreundliche Form des Garnelenfischens stellt für die Dorfgemeinschaften die zentrale Einkommensquelle dar. Sie ist eine Alternative zur kommerziellen Garnelenzucht in Farmen, die äußerst negative Auswirkungen auf die Mangrovensysteme hat.
Nachteile des traditionellen (Ja-kotu) Systems sind:
- Unzuverlässige Technik: Lampen gehen bei starkem Wind aus und müssen mehrfach wieder angezündet werden.
- Auslaufendes Kerosin kann Gewässer und die Laichgebiete verschmutzen.
- Gesundheitsrisiken für die Fischer durch Rauchentwicklung, Hautkontakt mit dem Kerosin und Brände durch Entzündung des Kerosins.
Testversuch mit LED-Lampen
Experten von EMACE und Nagenahiru führen derzeit umfangreiche Tests durch um zu prüfen, inwieweit Kerosinlampen beim Garnelenfischen in der Nacht durch LED-Lampen ersetzt werden können. Die verwendeten LED-Leuchten werden über Wasser betrieben, sollten jedoch zumindest spritzwassergeschützt sein. Es wurden sowohl LEDs chinesischer als auch europäischer Herkunft eingesetzt, die vor Ort zusammengesetzt wurden. Ein Problem waren die Ausfallquote und geringe Lebensdauer der chinesischen LEDs. Es wurde auch eine Versuchsanordnung mit direkter Stromzufuhr (220 V) aus dem Netz bei ufernah gelegenen Reusen eingerichtet. Die Leistung der LED-Lampen lag bei maximal 3 Watt. Es wird empfohlen, LED-Lampen bis maximal 5 Watt einzusetzen, um Überfischungseffekte zu verhindern.
Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass sich bei einer Leuchtdauer von 8 bis 10 Stunden pro Nacht, unter Verwendung gängiger Metallhydrid-Akkus und orangefarbener LEDs, die besten Fangergebnisse erzielen lassen. Die Fangergebnisse waren vergleichbar oder besser als jene mit konventionellen Kerosinlampen. Getestete LEDs mit den Leuchtfarben Weiß und Blau zeigen sehr schlechte Resultate. Weitere Tests laufen derzeit mit LED-Prototypen in Amber und Rot-Orange. Derzeit läuft eine Testreihe, die klären soll, ob Dauerlicht besser geeignet ist als gepulstes Licht.
Weitere Schwerpunkte der Versuche lagen auf dem Vergleich verschiedener Akkusysteme (Bleigel, Nickel-Metall-Hydrid, Nickel-Cadmium, Lithium-Ionen), benötigter Akkukapazitäten sowie der Leuchtstärke und dem Ausleuchtwinkel der getesteten Lampen. Bei der Verwendung der 3 Watt LED wurde ein Akkublock mit 10 NiMh Akkus (Größe AA, 2.200 mAh) eingesetzt, der noch zusätzlich mit einer Elektronik ausgestattet ist und sich in einem wasserdichten Gehäuse befindet. Bei den verwendeten Bleigelbatterien kamen Leistungsklassen von 4 Ah (Kosten ca. 10-15 €; Kapazität 1,5 Nächte; Gewicht 1,5 kg) bis 16 Ah (Kosten ca. 40-50 €; Kapazität 7 Nächte; Gewicht 5 kg) zum Einsatz. Dieses Speichermedium ist leicht zu laden, einfach zu beschaffen und kostengünstiger als NiMh Akkus. Blei-Akkus wären nochmals 30 - 50 % günstiger, sind jedoch in Bezug auf die Umweltverträglichkeit als problematisch einzuschätzen.