Im Mittelpunkt des auf drei Jahre ausgelegten Projektes steht die Erhaltung der Mangrovenwälder in der Region um die Seen Madampe und Maduganga sowie um den Bolgoda See. Mangrovenbäume können bis zu 30 Meter hoch werden. Sie sind an die Lebensbedingungen der salzhaltigen Mündungsgebiete und Küstenzonen angepasst. Die Lebensräume der Mangroven sind einzigartig auf der Welt. In keinem anderen Biotop wird derselbe Lebensraum so intensiv von Lebewesen, die in Salz- und Süßwasser leben, von Meeres- und Landorganismen geteilt. Über 60 verschiedene Arten von Mangrovenbäumen sind bekannt, über 25 kommen in der Projektregion vor. Alle Mangroven haben weitläufige Wurzelsysteme, die als Barriere für Flutwellen dienen sowie Schlick und Sediment zurückhalten.
Neben den Korallenriffen und tropischen Regenwäldern gehören die Mangroven zu den produktivsten und verschiedenartigsten Ökosystemen der Erde, gleichzeitig aber zu den gefährdetsten. Ungefähr 50 % der weltweit natürlich vorkommenden Mangroven sind unwiederbringlich zerstört. Traditionell werden Mangroven als Brennholz verwendet. Aber auch die Trockenlegung riesiger Flächen zum Zwecke der Landgewinnung, für Reis- und Palmenplantagen sowie die Intensivierung der Garnelenzucht führen zu einem dramatischen Rückgang der Mangroven. Das Einkommen aus der Küstenfischerei verschlechtert sich, weil viele wirtschaftlich genutzte Fischarten wesentlich von den Mangroven als Laichgebiet abhängig sind. Und schlimmer noch, wenn die Mangrovenwälder zerstört sind, fehlen sie als natürliche Schutzzone gegen die Flutwellen.
Auch die Seen Maduganga und Madampe wurden bei der Tsunami-Katastrophe überflutet. Ungefähr 25.000 Menschen leben in dieser Region. Obwohl auch hier Schäden auftraten, blieb die Bevölkerung überwiegend vor Zerstörung und Tod verschont. Im Vergleich dazu verursachte die Tsunami-Welle schreckliche Verwüstungen und viele Menschen starben in Ambalangoda, nur einige 100 Meter von einem intakten Mangrovenwald entfernt. Die Flutwellen erreichen an nicht bewaldeten Bereichen das Hinterland und hinterlassen schwerwiegende Zerstörungen. Durch intakte Mangrovenwälder kann wesentlich das Ausmaß der Zerstörung durch Flutwellen vermindert werden.
In drei Baumschulen werden Mangrovenpflanzen aufgezogen und anschließend in geeigneten Gebieten gepflanzt. Die Abwasserbehandlung in den Siedlungen soll über einen Grünfilter erfolgen. Fischerfamilien erhalten eine neue Ausrüstung, Netze und Solarlampen für die Nachtfischerei. Eine Voraussetzung ist, dass sie sich an Arbeitsgruppen zur nachhaltigen Nutzung der Mangroven beteiligen. Ein Ziel dieses Projektes ist es, neue Existenzmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig die einzigartige Natur und Umwelt zu schützen.