Transforming Tourism
 

Transforming Tourism

Biodiversität und Tourismus in Costa Rica und der Dominikanischen Republik

 

Gemeinsam für die Tourismuswende

Nachhaltig werden ist nicht einfach. Es erfordert nicht nur neue Methoden, sondern ein neues Denken. Eine grundsätzliche Tourismuswende. Diese Transformation des Tourismus kann nur in Zusammenarbeit aller beteiligter Akteure gelingen. Das gemeinschaftliche und engagierte Wirken hin zur Tourismuswende ist die Grundlage für das Projekt.

 

Biodiversität und Tourismus

Biodiversität und die Ökosystemleistungen der Natur haben eine herausragende Bedeutung für eine dauerhaft gute Lebensqualität der Menschen weltweit. Die Partnerländer in diesem Projekt gelten als sogenannte Biodiversitäts-Hotspots, hier findet sich eine sehr ausgeprägte Artenvielfalt mit teilweise endemischen Arten. Diese hohe Biodiversität erfüllt nicht nur wichtige Ökosystemfunktionen, sondern stellt als natürliches Angebot auch eine ganz wesentliche Tourismusattraktion und somit die Sicherung der lokalen Wirtschaftsgrundlagen für viele direkt oder indirekt im Tourismus beschäftigten Menschen dar.

Die Destinationen

 

Dominikanische Republik

Die soziale Situation in der Dominikanische Republik ist von einer starken sozialen Ungleichheit geprägt. Nach Angaben der Weltbank (2018) leben über 30 % der DominikanerInnen unterhalb der Armutsgrenze (knapp 6 % in extremer Armut). Eine fehlende oder schlecht ausgebaute Infrastruktur im Land, Strom- und Wasserversorgungsprobleme sowie die steigende Kriminalität und unkontrollierte Migration sind weitere Aspekte, die die Gesellschaft im Land beeinflussen und soziale Spannungen erzeugen.

 

Las Galeras befindet sich auf der Halbinsel Samaná, einer Provinz im Nordosten der Dominikanischen Republik. Die Bevölkerung von Las Galeras ist hauptsächlich im Tourismus, Fischerei und  Landwirtschaft beschäftigt. Die Region ist bekannt für ihre schönen Strände, verschiedene Arten von Ökosystemen und eine große Bandbreite an biologischer Vielfalt. Zu den wesentlichen Ökosystemen von Las Galeras zählen die Küsten- und Meeresökosysteme: dichter tropischer Regenwald, Korallenriffe und Mangrovenwälder. Die Mangrovenwälder gehören hierbei zu den widerstandsfähigsten, produktivsten und artenreichsten Ökosystemen der Welt. Innerhalb der letzten Jahre erfuhr Las Galeras einen steigenden Zustrom an TouristInnen - nicht zuletzt aufgrund der einzigartigen Naturschönheiten.

 

Costa Rica

Costa Rica ist bekannt für seine Strände, Vulkane und biologische Artenvielfalt. Costa Rica hat den Ruf, das reichste Land Zentralamerikas zu sein, nichtsdestotrotz ist das Land von einer immensen Diskrepanz zwischen arm und reich geprägt. Etwa jede/r fünfte EinwohnerIn in Costa Rica lebt unterhalb der Armutsgrenze. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Costa Rica zählt die Landwirtschaft mit den vier Hauptagrargütern Bananen, Kaffee, Rindfleisch und Zucker sowie der Tourismus. Allein im Jahr 2018 kamen mehr als 3 Millionen TouristInnen nach Costa Rica.

 

Sarapiquí ist ein Kanton in der Provinz von Heredia in Costa Rica und zählt zu den ärmsten Regionen des Landes. Insgesamt leben in der Destination Sarapiquí ca. 57.000 EinwohnerInnen. In Sarapiquí befinden sich eine Reihe von Naturschutzgebieten und Nationalparks, darunter der Nationalpark Braulio Carrillo. Insbesondere der Ökotourismus hat sich in den letzten Jahren dank der Freizeitaktivitäten im Fluss Sarapiquí stark entwickelt.

 

Sarchí mit ca. 7.000 EinwohnerInnen liegt 1.000 Meter über dem Meeresspiegel an den Hängen der Central Mountain Range am östlichen Rand des Central Valley. Sarchí ist das berühmteste Handwerkszentrum Costa Ricas. Die Stadt verfügt über mehr als 200 Geschäfte und kleine familiengeführte Holzverarbeitungsbetriebe. Auch Sarachí ist für seine immense Artenvielfalt sehr bekannt und ein beliebtes Tourismusziel.

Förderer:

 Austrian Development Agency - ADA
 Biotop Landschaftsgestaltung GmbH
 

Handlungsmodelle

  1. Klimaneutrale Pilothotels – maximale Ressourceneffizienz (Strom und Wasser), Nutzung der Solarenergie und ggf. Biogas, nachhaltiger Gastronomie; Netzwerke lokaler Beschaffung, verhaltensorientierter Kommunikation an Küchenpersonal und Gäste, Kompostierung, Vermeidung von Abfällen, Pflanzenkläranlagen, Kompensationszahlungen für Biodiversitätsaktionen, Dach- und Fassadenbegrünung, Investition in wassereffiziente Infrastruktur und Freizeitangebote / Exkursionen für Gäste mit Biodiversitätsbezug und Sensibilisierung für klimaneutrales Wirtschaften.
  2. Zero Plastic Destinations – Plastikreduktion und -ersatz als Einstieg in die ‚Zero Waste Destination‘ mit genereller Abfallreduktion, Abfalltrennung, Recycling, lokalen Kreisläufen, Förderung von lokalen Bioproduzenten, Kleinhandwerkern, lokale Wertstoffhöfe zur Abfalltrennung und Verwertung, Dienstleistern und Start Ups, etc.
  3. Zertifizierte nachhaltige Gastronomiebetriebe – Reduktion der Lebensmittelabfälle, Ressourceneffizienz, Anpassung der Speisekarten an die lokalen Bedingungen, Aufbau von Netzwerken zur lokalen Beschaffung und Produktion, Training und Steuerung des Küchenpersonals, Kommunikation von nachhaltigen Gastronomieangeboten an Mitarbeitende und Gäste.
  4. Pilotaktionen Klimaneutrale Destination – Einstieg in den Prozess zur Entwicklung einer klimaneutralen Destination anhand der klimaneutralen Hotels, Bildungs- und Kommunikationsprogrammen zu Ressourceneffizienz und nachhaltiger Gastronomie, Beratung der Unterkünfte und größten Energieverbraucher in Ressourceneffizienz, Förderung von Anlagen der erneuerbaren Energien, Investitionen in Aufforstung und Biodiversität, Abfallverwertung und Recycling, Netzwerke zur lokalen Beschaffung und Aufbau der Kreislaufwirtschaft, biologische Abwasserbehandlung in Unterkünften und auf Destinationsebene, Qualifizierung von Beratungskräften; Erfahrungsaustausch und Konferenzen zur Verbreitung des Modells, etc.
  5. Marktpositionierung klima- und biodiversitätsfreundlicher Reiseprodukte – Entwicklung und Marktpositionierung innovativer Reiseprodukte der zertifizierten Destinationen gemeinsam mit europäischen Reiseveranstaltern; Sensibilisierung der Reisenden und Begeisterung für die exemplarischen nachhaltigen Reiseprodukte.

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll mit der internationalen Community Nachhaltiger Tourismus & Biodiversität einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 
 Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
 Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
 Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
 Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
 Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
 Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
 

Kontakt

 

Dr. Thomas Schaefer

Global Nature Fund (GNF) – Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 89

E-Mail: schaefer@globalnature.org

Projektpartner

 
 KATE Umwelt & Entwicklung
 Module University Vienna
 TourCert
 
 

Projektzeitraum:

 

Projektländer:

 

Förderer:

 

 

Projektpartner:

Januar 2020 - Dezember 2022

  

Dominikanische Republik, Costa Rica

 

Austrian Development Agency - ADA, Österreich

Biotop Landschaftsgestaltung GmbH, Österreich

 

KATE Umwelt & Entwicklung e.V., Deutschland

TourCert gGmbH, Deutschland

Module University Vienna, Österreich