Hintergrund
Etwa 76.000 Tier- und Pflanzenarten wurden bis Ende des Jahres 2014 soweit beschrieben, dass verlässliche Informationen zu deren Erhaltungszustand vorliegen. Die Ergebnisse der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) sind erschreckend. Mehr als 20 % der so erfassten Tierarten und über 50 % der Pflanzenarten sind weltweit in ihrem Bestand oder vom Aussterben bedroht. Endemische Arten und ziehende Arten sind dabei weit mehr bedroht, als weit verbreitete mit generellen Ansprüchen. Endemische Arten sind Arten, die ausschließlich in einem bestimmten, räumlich eng abgegrenzten Gebiet vorkommen und nirgendwo anders. Dadurch sind diese Arten besonders sensibel. Im Living Lakes-Netzwerk sind der Titicacasee, der Viktoriasee, der Baikalsee und das Pantanal Feuchtgebiet prominente Beispiele für Regionen mit vielen endemischen Arten.
Die Beiträge der Living Lakes-Delegierten bei der 14. Living Lakes-Konferenz im November 2014 im chinesischen Nanchang zeichneten ein alarmierendes Bild der aktuellen Situation an Seen. Zunehmende Siedlungsaktivitäten durch das demographische Wachstum in vielen Ländern, das Einführen invasiver Arten, Überfischung und Einträge von Fremdstoffen stellen zunehmend die wertvollen Bemühungen zum Artenschutz auf die Probe.
Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen. In der ersten werden besonders gefährdete endemische und wandernde Arten erfasst, Machbarkeitsanalysen für Artenschutzprojekte werden durchgeführt. Das erste Pilotprojekt wird umgesetzt. Eine zweite Phase soll sich der Projektierung und Durchführung weiterer Artenschutzprojekte widmen.