Denkt man an Ökotourismus in Zentralamerika, dann fällt einem sofort Costa Rica ein. Dabei ist Honduras ebenfalls ein artenreicher Hotspot mit tollen geschützten Gebieten. Die touristische Entwicklung ist wichtig für das kleine Land, um Jobs für die Bevölkerung zu schaffen und eine verträglichere Nutzung des Landes als die Gewinnung von Palmöl zu fördern.
Die Zahl der touristischen Angebote, die besonders biodiversitätsverträglich sind, wächst langsam aber stetig. Davon konnte sich GNF-Präsidentin Marion Hammerl bei ihrer Reise im August 2019 in die Region Atlántida überzeugen. Dazu beigetragen hat das EuropeAid-geförderte Projekt „Turismo y Biodiversidad“, dass gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Global Nature Fund und Partnern vor Ort durchgeführt wird. Neben der Dominikanischen Republik wurden Aktivitäten in Honduras umgesetzt – allen voran der Biodiversity Check für Hotels und Anbieter von Touren. 13 Hotels sowie Tour-Options, ein Anbieter von Exkursionen, setzen individuelle Aktionspläne zur Verbesserung des Schutzes der Biologischen Vielfalt um. Die Destinationsorganisation Destino Atlántida hat die Biodiversity Checks in das Qualitäts-Label für die Destination integriert und koordiniert die Biodiversity Checks und weitere Aktivitäten zur Sensibilisierung der Tourismusunternehmen.
Acht kleine Hotels entlang des Flusses Cangrejal haben sich auf gemeinsame Aktivitäten geeinigt, um den Schutz dieses einzigartigen Flusses zu verbessern. Dabei haben es die engagierten Tourismusunternehmen nicht leicht: fehlendes Abfallmanagement sowie Klärung der Abwässer seitens der Gemeinden, die zunehmende Verschmutzung der Ökosysteme oder die illegale Abholzung ….. die Herausforderungen sind groß. Und seit einiger Zeit kommen Reisewarnungen wegen mangelnder Sicherheit dazu. Unsicher hat Marion Hammerl sich nicht während ihrer Reise von Omoa über Tela nach La Ceiba gefühlt. GNF wird Reiseveranstalter in Europa über die touristischen Angebote informieren, die dem Schutz der Biodiversität einen großen Stellenwert beimessen. Die vorbildlichen Unternehmen brauchen Erfolge – das wäre das beste Argument für andere, sich ebenfalls für den Schutz der Ökosysteme und der Artenvielfalt einzusetzen.