GNF -Nachhaltige Ernährungssicherung für Familien in Pakistan
 

Ernährungssicherung für Familien in Pakistan

 

Hintergrund

Bereits im August 2010 aber auch jetzt wieder führten in weiten Teilen Pakistans starke Regenfälle zu sintflutartigen Überschwemmungen. Pakistan erlebte eine der schwersten Fluten, die in ihrem Ausmaß eine Fläche in der Größe Englands bedeckten. Zahlreiche Menschen verloren ihre Behausungen oder ihre Lebensgrundlagen, wie Vieh und Weideland, viele sogar ihr Leben. Seit 2010 steht der Global Nature Fund mit der Pakistanischen Umweltorganisation SANGAT Development Foundation in Kontakt und versucht, Lösungen für die neuen und bisherigen Probleme am Wüstenfeuchtgebiet Deh Akro-II zu finden.

 

Die lokale Bevölkerung am Deh Akro-II ist sehr arm und die meisten betreiben Subsistenzwirtschaft. Die ärmsten unter ihnen sind vollständig von den natürlichen Ressourcen abhängig, die ihnen das Feuchtgebiet bietet. Die Situation verschlimmert sich dadurch, dass das Gebiet zunehmend übernutzt wird und dies zusätzlich zu einer Reduzierung der Nahrungsmöglichkeiten führt. Menschen lassen ihr Vieh überall am See grasen und zerstören so die wichtigen Büsche und Bäume, die noch am Feuchtgebiet wachsen und die so wichtig für die Artenvielfalt und das Ökosystem sind. Illegaler Handel mit Holz führt zu einer weiteren Degradierung der Natur.

Projektmaßnahmen

Das Projekt soll dazu beitragen, modellhaft die prekäre Nahrungssituation von zunächst 15 Familien in den Dörfern Eidan Bhatti und Muhammad Yousif Dahri langfristig zu verbessern. Mit den Frauen der Familien werden zunächst Seminare zum Naturschutz und zum Gemüseanbau durchgeführt. Auch sollen in diesem Zusammenhang erstmals zwei Frauengruppen aus zwei Dörfern ausgebildet werden, die anschließend regelmäßige Treffen organisieren. Die Einbindung der Frauen in das Projekt ist sehr wichtig, da sie in den ländlichen Gebieten immer noch die Verantwortung für die Beschaffung der Nahrung tragen. Sie sind daher die zentrale Zielgruppe, wenn es darum geht, alternative Nutzungsformen des Gebietes aufzuzeigen und langfristig durchzusetzen. Außerdem sind sie für die Erziehung der Kinder zuständig. Durch zwei Fortbildungen kann das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz erhöht und so indirekt an die Kinder und zukünftige Generationen weitergegeben werden. Die Stärkung der Rolle der Frau wird mit dem Projekt ebenfalls angestrebt. Erstmals werden die Frauen in Gruppen (eine Gruppe in jedem Dorf) organisiert, was ihr Ansehen innerhalb der Gemeinden stärkt.

 

Die Frauen legen unter der Betreuung des Leiters der lokalen Projekt-Partnerorganisation Gemüseäcker an ihren Häusern an, dabei werden Zwiebeln, Kartoffeln, Wasserbrotwurzel, Aubergine, Pilze und lokale Kürbisgewächse angebaut. Da das Gebiet am Deh Akro-II sehr trocken und wasserarm ist, wird im Rahmen des Projekts eine Tropfbewässerungsanlage installiert. Diese Anlage ist eine wichtige Investition für die 15 Familien, denn dadurch kann eine stabile Ernährungssituation für sie geschaffen werden. Langfristig sollen auch andere Familien Gemüseanbauflächen erhalten, die an die Bewässerungsanlage angebunden werden.

 

Weiterhin werden die Frauengruppen mit der Anpflanzung von 4.000 Bäumen einheimischer Arten betraut. Hierbei handelt es sich v. a. um Obstbäume der Sorte „Indische Jujube“, die in der Nähe der Familienhäuser gepflanzt werden. Die Obstbäume tragen ebenfalls zur Ernährungssicherung der Familien bei und haben darüber hinaus noch eine wichtige ökologische Bedeutung für die Verbesserung der Böden im Deh Akro-II Wüstenfeuchtgebiet.

Das Projekt wird von der Deutschen Umwelthilfe e.V. und Rapunzel Naturkost aus Mitteln des HAND IN HAND-Fonds gefördert.

 Beweidung der kargen Flächen am Deh Akro-II Komplex
 Bestandsaufnahme
 Teilnehmerinnen des Workshops
 Manuelle Bewässerung
 
 

Offizieller Projekttitel:

 

 

Projektlaufzeit:

 

Projektländer:

 

Förderer:

 

 

Projektpartner:

Nachhaltige Ernährungssicherung für Familien im Deh Akro-II Komplex in Pakistan

 

Juli 2011 – Juni 2012

 

Pakistan

 

Deutsche Umwelthilfe und Rapunzel Naturkost aus Mitteln des Hand in Hand-Fonds

 

SANGAT