GNF - Ziel Viktoriasee
 

Ziel und Schwerpunkte: Zukunft durch angepasste Technologien


Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft

Unser Ziel ist es, durch die Förderung der Nutzung von angepassten Technologien einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Einkommenssituation der Fischer und ihrer Familien zu leisten und gleichzeitig die Umweltbelastung am See zu reduzieren.

 

Zu diesem Zweck hat der GNF mit seinen Partnern von OSIENALA fünf Schwerpunktbereiche festgelegt:

 

1. Einsatz von solarstrombetriebenen Lampen zum Fischfang

Jede Nacht fahren rund 5.000 Fischer auf den See, um die Viktoriasardine (Rastrineobola argentae – von den Einheimischen Dagaa genannt) zu fischen. Dies ist eine weitverbreitete Fischart, die der einheimischen Bevölkerung als Nahrungsgrundlage dient und zu Tierfutter verarbeitet wird. Beim nächtlichen Fischfang dienen Kerosinlampen dazu, Zooplankton und damit die Fische anzuziehen und in großen Mengen in den ausgeworfenen Netzen zu fangen.

 

Die Verwendung des Kerosins ist aus zweierlei Sicht problematisch: Zum einen kommt es durch das gelegentliche Auslaufen des Kerosins zur Belastung der Umwelt und der Wasserqualität des Sees. Zum anderen ist der Transport von Kerosin zu den Fischern wegen der mangelhaften Anbindung und Infrastruktur am Viktoriasee aufwendig und folglich kostspielig.

Anstelle der Kerosinlampen können auch solarstrombetriebene Lampen genutzt werden. Unser Ziel ist es, dass rund 200 Fischerboote solarstrombetriebene Lampen zum Fischen einsetzen. Da jedes Boot von fünf Fischern genutzt wird, sollen insgesamt 1.000 Fischer von den geplanten Maßnahmen profitieren.

2. Wasseraufbereitung an Anlegestellen
An den meisten Anlegestellen und Häfen ist sauberes Wasser rar. Um den Fischern und den Fischhändlern an den Ufern Zugang zu gereinigtem Wasser zu ermöglichen, werden Trinkwasseraufbereitungsanlagen eingerichtet. Dabei soll ein Photovoltaik Pump-System genutzt werden, um Wasser aus dem See in eine 2.000 Liter Filteranlage zu leiten. Dort wird das Wasser durch mehrere Schichten aus Kies und Sand gereinigt und anschließend in einem Sammelbecken aufgefangen. Mindestens sechs Wasseraufbereitungsanlagen sollen an verschiedenen Anlegestellen installiert und von Fischergenossenschaften betrieben werden.

 

3. Solarbasierte Fischkühlung

An den meisten Stränden fehlen Kühlvorrichtungen, um den Fischfang mehrere Tage aufzubewahren. Dies führt dazu, dass die Fischer ihren Fang sofort an die Händler zu oftmals niedrigen, vom Händler vorgegeben Preisen verkaufen müssen. Ziel ist es daher, sehr effektive Fischkühlanlagen an mehreren Anlegeplätzen zu installieren. Das System ist einfach: Mittels einer PV-Pumpe wird kühles Wasser auf die Wände einer Lagerkammer für 500 kg Fisch gesprüht, wodurch die Innentemperatur niedrig bleibt. Der Fisch kann bis zu drei Tage aufbewahrt werden, ohne die Qualität einzubüßen.
4. Energieeffiziente Öfen
Das Räuchern von Fischen und das Herstellen von Ziegeln werden am Viktoriasee durch relativ uneffiziente Öfen bewerkstelligt. Basierend auf traditioneller Ofentechnologie hat OSIENALA einen verbesserten, energieeffizienten Ofen entwickelt. Durch eine breit angelegte Kampagne sollen die Frauen in mindestens 20 Fischerdörfern an die Nutzung neuer Öfen herangeführt werden.

 

5. Brikettiermaschinen
Um wertvolles Brennholz einzusparen, hat OSIENALA eine handbetriebene Brikettiermaschine entwickelt. Mit diesem Gerät lassen sich Sägespäne und weitere, im alltäglichen Gebrauch anfallende Bioreste zu Briketts pressen, um sie in den energieeffizienten Öfen zu verbrennen. Dorfbewohner werden in der Herstellung und Nutzung dieser Werkzeuge ausgebildet.