GNF - Balearen
 

Balearen: Mallorca

Nachfolgend können Sie die aktuelle Broschüre "Tipps zur Erhaltung der Kulturlandschaft auf den balearischen Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera" als pdf-Datei herunterladen. Die Broschüre können Sie auch auf dem Postweg gegen eine Spende in Höhe der Portogebühren direkt beim GNF beziehen.

 

Die Geschichte des GOB

Im Jahr 1973 gründete eine Gruppe von Naturliebhabern und Ornithologen den Umweltverband GOB (Grup Balear d´Ornitologia i Defensa de la Naturalesa). Der ungebremste touristische Bauboom hatte zur Folge, dass sich aus GOB nach und nach eine professionelle Umweltorganisation entwickelte, die sich der Bewahrung des einmaligen Naturerbes der Balearischen Inseln verschrieben hat. Heute zählt GOB auf allen Inseln der Balearen mehr als 7.000 Mitglieder mit Büros auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera.

 

Die Finanzierung der Umweltarbeit erfolgt über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projekte, die von staatlichen oder privaten Institutionen gefördert werden. GOB veröffentlicht wissenschaftliche Publikationen und ist in mehr als 40 politischen und administrativen Gremien vertreten, wie zum Beispiel den Verwaltungen der Naturparke oder des Nationalparks von Cabrera.

 

Die Ziele des GOB

Der GOB setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Balearen ein. Folgende Ziele werden verfolgt:

  • Nachhaltige Flächennutzungsplanung
  • Anpassung des touristischen Angebots an die ökologische Tragfähigkeit der Balearen
  • Verhinderung neuer Großprojekte wie den Bau neuer Autobahnen oder die Vergrößerung des Flughafens von Palma
  • Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Ausbau des Schienennetzes
  • Beteiligung von Touristen am Schutz der Natur der Balearen, beispielsweise durch freiwillige Ökosteuer
  • Verbessertes Management der bestehenden Naturparke und Schaffung neuer Schutzgebiete, wie beispielsweise des Naturparks der Sierra Tramuntana
  • Maßnahmen zur Erhaltung der balearischen Kulturlandschaft und der Biodiversität, zum Beispiel im Kampf gegen das illegale Auslegen von Giftködern, an denen Mönchsgeier und Rotmilan qualvoll verenden
  • Förderung einer ökologischen Landwirtschaft und eines umweltfreundlichen Verbraucherverhaltens

Projekte des GOB

Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Aktivitäten reichen von Umwelterziehung an Schulen für mehr als 6.000 Schüler pro Jahr, einer Sensibilisierungskampagne zur Müllvermeidung und Wassereinsparung in 17 Gemeinden der Balearen, der Erstellung von Lehrmaterial für Schulen und die Herausgabe von Broschüren zu verschiedenen Umweltthemen. Die Zusammenarbeit mit Konsumentenverbänden zur Verbreitung ökologischer Lebensmittel und zur Müllvermeidung beim Einkaufen ist ein weiterer Schwerpunkt.

 

Ein wichtiges Arbeitsfeld von GOB ist der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel Rotmilan, Mönchsgeier oder Griechischer Landschildkröte.

Erfolge des GOB

Ohne die politische Lobbyarbeit von GOB wären heute die Insel Dragonera, der Strand von Es Trenc oder der Naturpark von Mondrago auf Mallorca durch touristische Bauten zerstört. Durch Kampagnen und die Mobilisierung der Bevölkerung ist es GOB gelungen, diese Zerstörungen zu verhindern. Eine erfolgreiche Kampagne wurde auch zur Einrichtung des Meeresnationalparks Cabrera durchgeführt. Mehr als zehntausend Menschen haben sich in Palma de Mallorca für die Unterschutzstellung des Gebietes eingesetzt.

 Wiederanpflanzungen
 

Durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) kann GOB auch Aktivitäten durchführen, um deutsche Balearen-Liebhaber stärker an der Umweltarbeit zu beteiligen. Das Feuchtgebiet Salobrar de Campos wurde im März 2004 assoziiertes Mitglied im internationalen Seen-Netzwerk Living Lakes.

Finca La Trapa
 

Die Finca La Trapa mit einer Fläche von 75 Hektar wurde 1980 vom Umweltverband GOB aufgekauft, wobei die Kaufsumme aus privaten Spenden finanziert wurde. Damals sollte die Finca vor der Zerstörung durch touristische Großprojekte bewahrt werden. Heute gilt sie als Modell für eine naturverträgliche Nutzung von Fincas auf den Balearen.

Folgende Maßnahmen wurden und werden dort seit dem Kauf des ehemaligen Trappisten-Klosters "La Trapa" durchgeführt:

  • Renovierung des Klosters La Trapa als Beitrag zur Erhaltung des balearischen Kultur- und Naturerbes
  • Einrichtung und Unterhalt eines Informationszentrums
 Finca La Trapa
  • natürliche Wiederaufforstung und Maßnahmen gegen Waldbrände
  • Wiederbelebung der traditionellen landwirtschaftlichen Nutzung
  • Aktivitäten zur Umwelterziehung für Kinder und Jugendliche
  • Förderung eines naturverträglichen Tourismus in Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern

 

Die Finca La Trapa liegt in den Bergen bei Sant Elm im Westen der Insel Mallorca. Sant Elm ist auch der Ausgangspunkt für eine Wanderung durch eine atemberaubende Landschaft zu dem ehemaligen Kloster La Trapa. Der Wanderweg auf typischen Steinwegen entlang von Steinmauern, die ohne Bindemittel gebaut wurden, den sogenannten "pedra en sec", bietet schöne Aussichten auf die Insel Dragonera.