Hintergrund
Wirtschaften im Einklang mit der Natur ist eines der Hauptziele, die es mit der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu erreiche gilt. In der Wirtschaft setzt sich dieser Ansatz allerdings erst langsam durch, obwohl Unternehmen von einer intakten Natur profitieren. Dies belegt auch eine zwischen November 2010 und Februar 2011 durchgeführte Umfrage der FH Birkenfeld zur Biodiversität unter 91 Unternehmen (davon 3/4 KMUs) aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Obwohl die Mehrheit (63 %) der befragten Führungskräfte angab, den Begriff Biodiversität bereits seit längerem zu kennen, konnten nur wenige (18 %) beschreiben, was Biodiversität beinhaltet. Fazit der Studie: Das Thema Biodiversität ist noch nicht auf der unternehmerischen Agenda der KMUs, speziell aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, verankert.
Führungskräfte, die den Begriff Biodiversität mit Inhalt füllen können, nehmen Chancen für die nachhaltige Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens eher wahr. KMUs können in ihrer direkten Umgebung einen konkreten und leicht umzusetzenden Beitrag zum Naturschutz leisten. Dazu zählen etwa die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen oder der Einsatz von Mitarbeitern bei Naturschutzaktivitäten.
Weiterhin können entlang der Wertschöpfungskette zahlreiche Maßnahmen zum Erhalt von Artenvielfalt umgesetzt werden, die sich häufig auch werbewirksam und in bestimmten Fällen absatzfördernd darstellen lassen.
Besondere Bedeutung hat die Optimierung des Rohstoffverbrauchs. Seine deutliche Verringerung ist eine zentrale Voraussetzung, um nicht nur in Deutschland, sondern global die Verfügbarkeit von lebenswichtigen Ressourcen zu wahren und die Biodiversität zu erhalten. Gleichzeitig ist der Schutz von Biodiversität in einem erweiterten Ressourcenverständnis nichts anderes als ein Einzelaspekt im Ressourcenschutz. Beide Aspekte, Ressourcenschutz und Biodiversität, sind daher mehrfach miteinander verknüpft. Das Vorhaben wird dieser Situation m dadurch gerecht, dass es beide Aspekte parallel und eng miteinander verknüpft behandelt. Für die beteiligten KMUs hat dies den Vorteil, dass sie hier auch erhebliche Kosteneinsparpotentiale erschließen können. Schätzungen der deutschen Materialeffizienzagentur (demea 2008) gehen von 100 Milliarden Euro an Einsparpotential bei Materialkosten in der deutschen Wirtschaft aus.