Produzenten Erneuerbarer Energien
Die Teilnehmer nahmen an Betriebsführungen teil. Diese sind nur auf Anfrage, nicht täglich möglich, u.a. aus Sicherheitsgründen. Die Führungen waren gut vorbereitet und die verschiedenen Aspekte des Arbeitsablaufes, einschließlich Umweltaspekt wurden erläutert.
Die get grEEN Gruppe besuchte Produzenten Erneuerbarer Energien. Der erste Besuch galt Factor Verde (Green Factor), einem kombinierten Betrieb für natürliches Gas, Biogas und Biomasse. Die Anlage verwendet Schweinemist von benachbarten großen Schweinemastbetrieben. Diese Betriebe erzeugen so große Mengen an Gülle/Mist, die die Nachfrage von Landwirten weit übersteigt und der Transport der Gülle in abgelegene Gebiete ist nicht machbar. Factor Verde löst das Geruchsproblem, in dem Biogas, das bei der Fermentierung des Mistes entsteht, in Energie umwandelt. Es gab allerdings auch einige Probleme. Einerseits wollte die Bevölkerung nicht, dass die Anlage in der Nähe der Stadt errichtet werden sollte. Daher war es nicht möglich die Wärme als Nebenprodukt für Gemeindezwecke zu nutzen (Der Transport der Wärme wäre zu teuer und unwirtschaftlich wegen der Entfernung). Die zweite Herausforderung betraf den bei der Verarbeitung des Mistes übrigbleibenden Schlamm. Die Anlage nutzt die Wärme zum Trocknen des anfallenden Schlammes und für andere Biomasse, die von Landwirten angekauft wird.
Die Anlage, die nur Biogas verwendet, könnte nicht wirtschaftlich arbeiten, wenn sie entfernt von menschlichen Siedlungen errichtet ist. Sie würde auch nicht den Energiebedarf der Stadt decken und nicht ausreichen, um den Schlamm schnell zu trocknen. Biogas macht 5 % der Energie aus, andere Biomasse unterliegt der saisonalen Verfügbarkeit; der Hauptbrennstoff für die Anlage ist Erdgas.
Das Unternehmen erhielt eine Förderung für den Bau der Anlage, weil es sich um ein Umweltproblem handelt. Die nötige Voraussetzung dafür ist, dass sie die Wärme nutzt, die als Nebenprodukt entsteht. Die Betriebskosten werden durch den Verkauf der Elektrizität gedeckt, durch die Bezahlung der Verarbeitung der Gülle (die als Umweltdienstleistung an die Schweineproduzenten verstanden wird) und den Verkauf des verdichteten Schlammes als Dünger. Die Trockenmasse kann leicht verpackt und auch an entferntere Abnehmer transportiert werden. Holz-Biomasse – hauptsächlich von Rebstöcken werden von den Bauern gekauft, an Ort und Stelle getrocknet, klein geschnitten und sofort als Brennholz verwendet. Der Preis hängt von der Feuchtigkeit ab.
Anbieter von Solarenergie berichteten über die allgemeine Lage im Energiesektor in Spanien, über Solartechnologien und die spezielle Situation in Villacañas. Die Sonne ist sehr wichtig für Spanien, da es keine fossilen Brennstoffe besitzt und das Uran für die 8 Atommeiler einführen muss. Die Solartechnologien umfassen (meist für Privatpersonen) Heizsysteme für Warmwasser und für Haushalte, solarthermische Generatoren und Photovoltaikmodule. Man muss wissen, dass der Spitzenenergiebedarf nicht nur im Winter anfällt. Klimatisierung benötigt mehr Energie als Heizung, nicht nur in Spanien, sondern in allen Gebieten mit milden Sommern.
Dann besuchte die Gruppe den modernen Kontrollraum der Anlage und des Solarparks. Ein anderes Fotovoltaik-Projekt war das Solardach einer großen Industrie/Lagerhalle ca. 30 x 40m mit installierten Solarmodulen und einer Leistung von einigen 200 - 300 kW.