Die Holsteinische Schweiz, gelegen im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins, zwischen Lübeck und Kiel, hat ihren Ursprung in der letzten Eiszeit. Die Region umfasst den rund 75.000 Hektar großen Naturpark Holsteinische Schweiz und ist eine sehr wichtige Tourismusregion.
Die in der Weichseleiszeit entstandene Jungmoränenlandschaft zeigt sich sehr abwechslungsreich mit Wäldern, Hügeln, Bächen und Seen. Hier befindet sich auch der Bungsberg, die mit 168 Metern höchste Erhebung im nördlichsten Bundesland, auf der in schneereichen Wintern sogar ein Skilift in Betrieb geht.
Von den etwa 300 Seen in Schleswig-Holstein liegen deutlich mehr als 200 in diesem Gebiet. Die größten davon sind der Große Plöner See (3.000 ha), der Kellersee (550 ha) und der Dieksee (375 ha). Der Große Plöner See ist gleichzeitig auch der größte See in Schleswig-Holstein. Hier und an den zahlreichen kleineren Seen findet sich eine Vielfalt an zum Teil sehr seltenen und schützenswerten Lebensräumen mit besonderen Tier- und Pflanzenarten.
Die größten Fließgewässer der Region sind die Kossau, die Schwartau, die Trave und die Schwentine. Letztere durchfließt auf ihrem Weg vom Bungsberg in die Ostsee bei Kiel insgesamt 13 Seen.
Die großen Schwentine-Seen rund um Plön haben eine besondere Bedeutung für Wasservögel, die hier brüten, mausern und rasten. Einige Beispiele sind Graugans, Höckerschwan, Reiherente und Haubentaucher, die hier in großen Zahlen auftreten. Auch Seeadler, Eisvogel und Flussseeschwalbe sind an den Plöner Seen zu Hause.
Der Suhrer See als ein weiteres Beispiel zeichnet sich durch seine hervorragende Unterwasservegetation aus. Hier kommen Arten vor, die diesem Gewässer landes- und bundesweite Bedeutung geben; so zum Beispiel das Große Nixenkraut.
Dank ihrer ausgeprägten Wald- und Seenlandschaft gehört die Holsteinische Schweiz zu den schönsten Urlaubsregionen in Norddeutschland. Touristen finden hier zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Eingebettet in die Naturlandschaft befinden sich neben den größeren Orten wie Plön, Eutin, Preetz und Malente auch viele kleinere Orte wie Lütjenburg, Selent oder Schönwalde, die alle einen Besuch wert sind.
Das Gebiet ist stark landwirtschaftlich geprägt, Fischerei und Jagd spielen eine große Rolle. Große Bereiche der Holsteinischen Schweiz sind als Natura 2000-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie als Naturpark ausgewiesen.
Verschiedene Natur- und Umweltschutzorganisationen engagieren sich für den Erhalt dieses besonderen Landschaftsausschnitts und der in ihm heimischen Arten. Der Verein Wasser Otter Mensch ist einer dieser Organisationen: Nachdem der Fischotter in den 90er Jahren als ausgestorben galt, hat der wendige Schwimmmeister heute, auch dank des Einsatzes des Vereins, fast ganz Schleswig-Holstein zurückerobert.