Hintergrund Wamala-See
Der Wamala-See liegt in Zentraluganda und umfasst eine Gesamtfläche von 250 km². Der See ist relativ flach mit einer Tiefe von nur 1,5 m bis 4,5 m. Er ist umgeben von Papyrus- und Schilfflächen (Phragmites), Raphiapalmen und Dattelpalmen (Phoenix reclinata).
Der Wamala-See beheimatet drei vom Aussterben bedrohte Fischarten (Labeo victorianus, Oreochromis esculentus und Oreochromis variabilis) sowie die Libellenart Agriocnemis palaeforma, die von der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ eingestuft wird. Aufgrund seiner großen ökologischen und kulturellen Bedeutung wurde der Wamala-See daher als Ramsar-Gebiet vorgeschlagen.
Der Wamala-See steht aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl (rund eine Million Menschen) unter hohem Druck. Große Teile der natürlichen Lebensräume im Wassereinzugsgebiet wurden in andere Landnutzungsformen, vor allem in landwirtschaftlich genutzte Flächen, umgewandelt. Die ausgedehnten Waldflächen wurden gerodet, was zu Erosion und verstärkter Verschlammung im See und den Zuflüssen führte. Die Wasserqualität verschlechtert sich zunehmend durch den Eintrag von Haushaltsabfällen aus den umliegenden Gemeinden und Chemikalien aus der Landwirtschaft.
In den 1950er Jahren wurde der nicht heimische Nil-Tilapia in den Wamala-See eingesetzt, was negative Auswirkungen auf die einheimische Biodiversität hatte. Die Fischerei war eine der wichtigsten Lebensgrundlage für die Anwohner des Sees und der nahegelegenen Stadt Kampala. Überfischung führte jedoch zu einem Einbruch der Fischbestände und damit zu einem Rückgang der Fischerei.