Problembeschreibung
Heute leben 500.000 Menschen auf der jordanischen Seite im Jordantal, deren häusliche Abwässer in der Regel in Abwassergruben am Haus gesammelt, im Idealfall rechtzeitig mit Tanklastern abgepumpt und anschließend zu einer der beiden Kläranlagen North Shuna und Tal-Al-Mantah gefahren wurden. Immer wieder laufen aber die Abwassergruben über, häusliches und gewerbliches Abwasser wird illegal entsorgt. Grund- und Oberflächenwasser sind stark kontaminiert, was erhebliche gesundheitliche Risiken für Mensch und Natur birgt.
Die Beschickung der Kläranlage Tal-Al-Mantah erfolgt über Tanklaster, die häusliches Abwasser, aber auch Abwasser aus einem Krankenhaus und einem Schlachthof anliefern. Aktuell erfolgt eine rein visuelle Begutachtung des Wassers, da es kein Labor für Wasseranalysen gibt. Länger andauernde Stillstandszeiten treten z.B. nach Einbruch der Dunkelheit und bei technischen Defekten auf, die Kapazität der Kläranlage wird insgesamt nicht optimal genutzt.
Darüber hinaus wurde in dem nahegelegenen Besucherzentrum des Sharhabil Bin Hassneh (SHE) EcoPark eine Pflanzenkläranlage eingerichtet, um das Bewusstsein der zahlreichen Parkbesucher für Abwasserfragen zu schärfen und diese innovative, kostengünstige Lösungen für die Abwasserbehandlung vorzustellen. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 bietet das ökologische Parkkonzept der Bevölkerung, Vertretern regionaler Behörden und Besuchern eine Möglichkeit, das Jordantal und seinen natürlichen Lebensraum zu erleben. In 2016 und 2017 wurde der SHE EcoPark als eine von Top 100 Green Destinations nominiert, eine beeindruckende Auszeichnung für die vormals staubige und karge Landschaft im Nordwesten Jordaniens.