Ausgangslage in San Miguel de Sema
In der Gemeinde existierte im Dezember 2015 eine einfache Grundversorgung mit Strom und Wasser. Die alte Wasserversorgungsanlage bestand aus einer Entnahmestation, einer Sedimentier-Stufe, einem Tröpfchenturm und zwei Tanks mit einem Fassungsvolumen von je 10.000 Litern. Das zu behandelnde Wasser enthält Eisenoxide und Pyrite. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Desinfektion, daher entstanden pathogene Belastungen.
Verbesserungen durch geeignete Filtrationstechnologie
Die Installation einer mehrstufigen Trinkwasser-Reinigungsanlage auf Basis einer Elektrolyse gewährliestet nun eine Leistung von mindestens 5.000 Litern pro Tag. Die Anlage entzieht dem Wasser zuverlässig alle Erreger wie E-coli, Pseudomonas Aeruginosa und Legionellen ohne Zugabe chemischer Substanzen. Die Anlage zeichnet sich durch einen geringen Energiebedarf (800 W) sowie eine nutzerfreundliche Überwachungs- und Wartungseinheit aus. Etwa 500 Personen, Einwohner und Schüler, profitieren direkt von der Aufbereitungsanlage.
Projektziele
Dieses Pilotprojekt zielt darauf ab, eine einfache aber zuverlässige Filtrations-Technologie zur Trinkwasserversorgung von Menschen im ländlichen Raum in Entwicklungsländern zu installieren. Mit dem Pilotprojekt soll ein bereits beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorangefragtes größeres Wasserprojekt in Kolumbien vorbereitet werden.
Hintergrundinformationen
Die Gemeinde San Miguel de Sema liegt im ländlichen Raum nördlich der Hauptstadt Bogotá. Die Zielgruppe sind etwa 30 Haushalte (ca. 250 Einwohner), eine Grundschule, eine weiterführende Schule (200 Schüler) und eine Kirchengemeinde. Das durchschnittliche Einkommen ist sehr niedrig, längere Trockenperioden sorgen in der Region für Wassermangel. Ein bereits im Jahr 2013 von der Fundación Humedales und dem Global Nature Fund gemeinsam umgesetztes Grünfilter-Projekt reinigt das lokal anfallende Abwasser, diese Anlage erhielt 2015 einen Umweltpreis.
Untersuchungen der UN (MDG Report 2014 und UNESCO Water for a Sustainable World 2015 Report) zeigen, dass trotz gewisser Fortschritte in diesem Bereich weiterhin rund 748 Millionen Menschen weltweit auf Trinkwasserentnahmen aus verschmutzen Quellen angewiesen sind.