Trip Advisor fördert Tierschutz im Tourismus
 

Archiv der Pressemeldungen des Global Nature Fund

Trip Advisor fördert Tierschutz im Tourismus

Die weltweit größte Reise-Plattform Trip Advisor und ihre Tochtergesellschaft Viator haben die Buchungsrichtlinien verschärft. Ab sofort ist die Buchung von Attraktionen, bei denen Reisende in direkten Kontakt mit gefangenen oder gefährdeten Wildtieren kommen, nicht mehr möglich.

Radolfzell, 13.12.2016: Die faszinierende Tierwelt ferner Länder ist für viele Touristen ein Hauptgrund, sich für eine Reise in diese Länder zu entscheiden. Als besonderes Highlight gilt dabei der direkte Kontakt mit den Wildtieren, ein Spaziergang an der Seite eines gefährlichen Löwen, inklusive mutiger Foto-Pose mit dem Raubtier, die Aussicht in schwindelnder Höhe auf dem Rücken eines ausgewachsenen Elefanten oder einmal im Leben an der Seite von Delfinen schwimmen. Das Angebot wächst durch die gestiegene Nachfrage immer weiter, weshalb unzählige Tiere illegal aus freier Wildbahn gefangen werden. Den Touristen ist meist gar nicht bewusst, welche Schäden sie mit ihren Urlaubsaktivitäten verursachen. Von Beginn an ist das Leben als Touristenattraktion eine Qual für die Tiere: Löwen- und Tigerbabys werden wenige Tage nach der Geburt ihren Müttern weggenommen, um sie gefügig zu machen, Elefanten brutal unterworfen, dressiert und an Ketten gehalten, Delfine fristen ihr Dasein in viel zu kleinen Becken. Trip Advisor, die weltweit größte Online-Plattform für touristische Angebote, hat nun Maßnahmen ergriffen. Ab 2017 gibt es einen Buchungsstopp für solche Wildtierattraktionen. Außerdem soll ein Informationsportal eingerichtet werden, das Reisende über den richtigen Umgang mit Wildtieren aufklärt.

Der Global Nature Fund (GNF) begrüßt diese Maßnahmen von Trip Advisor und sieht sie als wichtigen ersten Schritt in die richtige Richtung. „Es besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf" sagt Helen Schüßler, verantwortlich für die Kampagne „Lions for Sale" beim GNF. „Voluntourismus, das heißt Angebote für Freiwillige im Bereich Tier- und Artenschutz werden von Trip Advisor leider weiterhin beworben." Darunter seien viele Angebote mit denen Tiere und Freiwillige gleichermaßen ausgebeutet würden. Mit der Kampagne „Lions for Sale" wendet sich der GNF gegen genau solche Praktiken südafrikanischer Löwenzuchtfarmen, mit denen Freiwillige unter dem Deckmantel eines vermeintlichen Artenschutzes geworben und für die Machenschaften der Farmbetreiber missbraucht werden. Diese Farmen „produzieren" Löwen in Massen, um sie von gutmeinenden Freiwilligen aufziehen zu lassen, sie Touristen für Spaziergänge und Fotos anzubieten und am Ende an Trophäenjäger zu verkaufen. Knochen und Gewebe bedienen zusätzlich den Markt für Tigerersatzstoffe in der Traditionellen Chinesischen Medizin – eine unerschöpfliche Geldquelle.

Die zahlreichen guten und sinnvollen Angebote im sogenannten „Voluntourismus" werden durch diese unseriösen Veranstalter in Misskredit gebracht. Der GNF bescheinigt Trip Advisor gute Gründe, Voluntourismus bisher noch durch eine Ausnahmeregelung vom Buchungsstopp auszuklammern. Die Entwicklung geeigneter Kriterien, um schwarze Schafe zu entlarven, ist aber dringend erforderlich. Der GNF geht deswegen davon aus, dass Trip Advisor dem ersten Schritt weitere folgen lässt und seine tragende Rolle in der Reisebranche dazu nutzt, anderen Plattformen den Weg zu weisen, damit die Grausamkeiten im Tier-Tourismus bald der Vergangenheit angehören.

Der GNF sammelt derzeit Spenden für die Kampagne „Lions for Sale". Weitere Informationen dazu unter: www.globalnature.org/Lions-for-Sale
 
Kontakt:
 
Helen Schüßler, Global Nature Fund (GNF), Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Deutschland,
Tel.: +49 7732 9995-84, Fax: +49 7732 9995-88, E-Mail: schuessler@globalnature.org,

Thomas Schaefer, Global Nature Fund (GNF), Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Deutschland,
Tel.: +49 7732 9995-89, Fax: +49 7732 9995-88, E-Mail: schaefer@globalnature.org
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