Radolfzell, 18. März 2014: Mit der Wahl des Chiemsees zum Lebendigen See des Jahres rücken die Netzwerkpartner die ökologische Bedeutung des Sees und die Notwendigkeit einer umfassenden Bildung für Natur und Umwelt in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit seinen Partnern bringt der GNF verschiedene Akteure zusammen, um die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung am größten See Bayerns zu unterstützen. Die Chiemsee-Naturführer stehen am Bayrischen Meer für innovative Naturerlebnisangebote und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie klären über die Besonderheiten des Lebendigen Sees 2014 und des Chiemgaus auf und tragen mit Informationskampagnen, Aktionstagen und Naturführungen zum Schutz des Sees bei. Aktuell wird am Chiemsee ein neues Angebot für Blinde und Sehbehinderte geschaffen, das in Deutschland einmalig ist. Informationen in Braille und Führungen mit taktilen Elementen machen den See „sichtbar".
Der Chiemsee ist wichtiges Rückzugsgebiet für viele bedrohte Wasser- und Watvogelarten: bis zu 30.000 Wasservögel überwintern und rund 3.000 brüten hier. Deutschlands drittgrößter See bietet Lebensraum für eine artenreiche Fauna und Flora und steht unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention. Als Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung setzt sich Ramsar für den Erhalt ökologisch bedeutsamer Lebens- und Naturräume ein.
Neben der besonderen Bedeutung des Sees als Naturschutzgebiet und der beispielgebenden Umweltbildungsmaßnahmen in der Region ist der Chiemsee auch eine der wichtigsten Tourismusdestinationen Deutschlands. Als Naherholungsgebiet und eines der beliebtesten Urlaubsziele Süddeutschlands lockt der Chiemsee jährlich rund 2,5 Millionen Gäste an. Doch der Ausbau der für den Tourismus unerlässlichen Infrastruktur, die vorkommende Missachtung von Schutzgebietsgrenzen und Konflikte zwischen Fischereien und Naturschutzorganisationen sind wachsende Herausforderungen.
Eine umfassende Natur- und Umweltinformation bildet die Basis für eine nachhaltige Entwicklung am Chiemsee. Im Dialog zwischen Behörden, Tourismus und Umweltverbänden gelingt es, am Chiemsee zunehmend sanften Tourismus umzusetzen und aktuelle Themen, wie die Folgen des Sommerhochwassers 2013, zu erörtern. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass Gebietsbetreuer und Umweltbildner, wie die Naturführer am Chiemsee, den Menschen die verschiedenen Aspekte des Sees und der Gewässerökologie nahebringen. Weitere Informationen unter:
www.globalnature.org/LebendigerSee
Hintergrund
Global Nature Fund Zu den Aufgaben des GNF gehören die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie des Tier-schutzes, die Initiierung und Durchführung von Natur- und Umweltschutzprojekten zur Erhaltung der Tierwelt und zum Schutz wandernder Tierarten, ihrer Lebensräume und Wanderrouten, die Entwicklung von Modellprojekten zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens, Publikationen und Veranstaltungen zu Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie die Förderung von internationalen Konventionen zum Artenschutz.
Living Lakes
Im Jahr 1998 gründete der GNF das Netzwerk Living Lakes zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten, ihrer Lebensräume und Trinkwasserressourcen. Heute plant und realisiert der GNF gemeinsam mit über 100 Partnerorganisationen weltweit nachhaltige Natur- und Umweltschutzprojekte. Living Lakes bietet seinen Mitgliedern eine Plattform zum Dialog und Austausch von Erfahrungen, Wissen, Umwelttechnologien und zur gemeinsamen Umsetzung von Schutzmaßnahmen
Kontakt
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Fritz-Reichle-Ring 4
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