Intensive Fischzucht bedroht Kratersee auf den Philippinen - Sampaloc See ist „Bedrohter See des Jahres 2014"
 

Archiv der Pressemeldungen des Global Nature Fund

Intensive Fischzucht bedroht Kratersee auf den Philippinen - Sampaloc See ist „Bedrohter See des Jahres 2014"

Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete erklärt die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) den philippinischen See Sampaloc und sechs weitere Kraterseen in San Pablo City, Provinz Laguna, zum „Bedrohten See des Jahres 2014". Der GNF will damit auf die fortschreitende Zerstörung der Kraterseen aufmerksam machen. Gemeinsam mit der lokalen Living Lakes-Partnerorganisation, Friends of the Seven Lakes Foundation (FSLF), fördert der GNF nachhaltige Maßnahmen zum Schutz des Sampaloc Sees und zur Verbesserung seiner Wasserqualität.

Radolfzell/San Pablo City, 30. Januar 2014: Noch vor 30 Jahren wurden die sieben Kraterseen von San Pablo City von der lokalen Bevölkerung für Freizeitaktivitäten und als Naherholungsgebiet genutzt. Doch Jahre der Vernachlässigung führten zu einer Verschlechterung des Zustands dieser wunderbaren Seen. In den 1990er Jahren entstanden illegale Bauten entlang der Seeufer und Fischkäfige durchzogen die Seen und bedeckten zeitweise bis zu 70 % ihrer Flächen. Die Seen unterliegen starken Gefährdungen durch menschliche Einflüsse wie der Ausbreitung von schwimmenden Fischkäfigen und der Verschmutzungen durch die Bewohner der Uferregionen.

Obwohl einige illegale Bauten entlang des Sees von den Behörden entfernt wurden, zeigen Satellitenaufnahmen aus dem Jahr 2012, dass Fischkäfiganlagen immer noch mehr als 40 % der Seefläche einnehmen. Gesetzlich erlaubt sind jedoch lediglich 10 %. Ein bereits verabschiedetes Moratorium der zuständigen Behörde für die Errichtung und Erneuerung von bestehenden Fischkäfigen konnte mangels Arbeitskräfte und Geldmittel nicht umgesetzt werden. Seither steigt die Anzahl der illegalen Fischkäfige wieder deutlich an. „Die neuen Käfiganlagen besitzen oft sogar schwimmende Hütten, die zur Lagerung von Fischfutter und als Wohnquartier für die Betreuer dienen", erklärt Bobby Azores, Vorsitzender der Friends of the Seven Lakes Foundation. „Die übermäßig schnell wachsende Anzahl der Fischkäfige, Überfütterung und zu hoher Fischbesatz führen zur Eutrophierung und einer rascheren Verschlechterung des Zustands der Seen bis hin zum Sterben jedweden Lebens in diesen Gewässern. Das ist durch zeitweiliges Fischsterben und massives Wachstum von Grünalgen infolge der hohen Schadstoffbelastung des Sees deutlich erkennbar. Gewässer wie Teiche und Seen, besonders kleine Seen wie der Sampaloc, gelten als stehende Gewässer und haben daher eine geringere Selbstreinigungskraft als Meere oder Ozeane", meint Azores weiter.

Unterstützung und Lösungen

Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 bemüht sich die Friends of the Seven Lakes Foundation gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, am Sampaloc See ein Pilotvorzeigeprojekt für die Renaturierung zu demonstrieren. Glücklicherweise hat die örtliche Stadtverwaltung unter dem neuen Bürgermeister, Honorable Loreto Amben Amante, Initiativen zur Förderung von Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen an den sieben Kraterseen ergriffen. Zuletzt gründete der Bürgermeister ein Komitee zur Ausarbeitung eines Masterplanes für nachhaltigen Tourismus mit dem Ziel, San Pablo City in eine erstklassige Ökotourismus-Destination umzuwandeln. Der vorgeschlagene Masterplan sieht die Pflege bedeutender historischer Denkmäler und des Kulturerbes in San Pablo City vor. Darüber hinaus ist der Tourismus als wesentliches Instrument einer nachhaltigen und sozio-ökonomischen Entwicklung, insbesondere unter dem Aspekt des Umwelt- und Ressourcen-schutzes anzusehen. Der Plan beinhaltet unter anderem die Umsiedlung von Bewohnern der Uferregion, die Neuanordnung von schwimmenden Fischkäfiganlagen auf Grundlage eines genehmig-ten Flächennutzungsplanes und die Bereitstellung von alternativen Existenzmöglichkeiten im Tourismus.

FSLF Präsident, Fernando Fabros, sagt: „Unsere Stadtverwaltung übernimmt die Führungsrolle, um die Probleme der sieben Kraterseen anzugehen, da seitens der nationalen Regierung zum jetzigen Zeitpunkt mit keiner großen Unterstützung gerechnet werden kann. Deren Anstrengungen und Finanzmittel werden für die Wiederherstellung der vom Taifun Haiyan (Yolanda) stark betroffenen Gebiete verwendet, der viele Städte und Gemeinden in den Provinzen südlich von Manila verwüstet hat."
 
Hintergrundinformation

Friends of the Seven Lakes Foundation (FSLF) ist eine Umwelt-NGO, die sich für die Erhaltung, den Schutz und die Wiederherstellung der sieben Kraterseen (Sampaloc, Bunot, Mojicap, Pandin, Palakpakin, Yambo und Kalibato) von San Pablo City einsetzt. Die Stadt liegt in der Provinz Laguna nur 70 km von der Hauptstadt Manila entfernt und ist berühmt für ihre sieben Seen.

Um zur Lösung der dringenden Probleme, denen sich Feuchtgebiete und Seen auf der ganzen Welt gegenübersehen, beizutragen, ernennt der Global Nature Fund (GNF) jedes Jahr am 2. Februar, dem Welttag der Feuchtgebiete, den „Bedrohten See des Jahres". Die sieben Kraterseen von San Pablo City, einschließlich des Sampaloc Sees, sind seit 2007 Mitglied des internationalen Living Lakes-Netzwerkes, das vom Global Nature Fund koordiniert wird. 

Weitere Informationen und ein Interview mit Bobby Azores (Vorsitzender der Friends of the Seven Lakes Foundation) finden Sie unter: www.globalnature.org/BedrohterSee2014
 
Kontakt:

Global Nature Fund (GNF)
Udo Gattenlöhner (Geschäftsführer)
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Germany
Tel.: +49 - (0) 77 32 - 99 95 - 80
E-Mail: gattenloehner@globalnature.org
Website: www.globalnature.org
 
Friends of the Seven Lakes Foundation (FSLF)
Bobby M. Azores (Vorsitzender)
Farmers Building, Malvar Street
San Pablo City, Laguna 4000, Philippines
Tel.: +6349-573-7133
E-Mail: friends7lakes@gmail.com
Website: www.freewebs.com/fslf
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