Panajachel ist eine der Siedlungen am Seeufer, die aufgrund der relativ hohen Bevölkerungszahl (ca. 11.200 Einwohner) und als einer der wichtigsten Anziehungspunkte für Touristen in Guatemala die größten Abfallmengen in der Region produziert. Die Zerstörung der Kläranlage im Oktober 2005 führte dazu, dass seither alle Abwässer der Gemeinde direkt und ungeklärt in den See gelangen, wodurch die Verschmutzung entlang des Seeufers deutlich zugenommen hat. Nicht nur die ungeklärten Abwässer tragen zur Wasserverschmutzung bei, sondern auch der Müll, der in fester Form anfällt. Keine der Gemeinden sorgt für adäquate Abfallbehandlungsmethoden, in der Regel werden die Abfälle am Straßenrand gelagert und gelangen letztendlich an das Seeufer. Auch Müllhalden der Gemeinden, die nicht entsprechend abgedichtet sind, verursachen Sickerwässer, die in den See gelangen.
In diesem Zusammenhang betonen sowohl die Gemeinden am See als auch die nationalen Umweltbehörden die Notwendigkeit, umgehend Sanierungspläne für den See einzuführen, um so den bereits bestehenden und eventuell noch drohenden Verschmutzungen nachhaltig entgegenzuwirken, bevor es zu spät ist.
Die konkreten Maßnahmen sehen u. a. vor, in Panajachel noch in diesem Jahr mit dem Bau einer neuen Kläranlage zu beginnen. Drei weitere, bereits schon im Bau befindliche Kläranlagen in kleineren Gemeinden sollen fertig gestellt werden, was durch fehlende Gelder bisher nicht möglich war. Insgesamt soll sich in einem ersten Schritt die Umsetzung der Schutzmaßnahmen auf 15 Gemeinden am Atitlán-See konzentrieren, die Projekte werden im Rahmen der Regionalen Strategischen Planung (Planificación Estratégica territorial - PET) koordiniert. Schwerpunktmäßig geht es um die Behandlung von Abwasser und Müll.
Unsere Partnerorganisation vor Ort, Asociación Vivamos Mejor Guatemala, informiert die Bevölkerung über die Wasserproblematik in Kampagnen, um so das Bewusstsein für den See aber auch für anfallende Abwässer und Müllmengen zu erhöhen.