Ein Runder Tisch „Stechlinsee – Lebendiger See 2012. Herausforderungen und Chancen.“ fand am 7. September in der Tauchbasis Stechlin statt. Bürgermeister und Gemeindevertreter, Politiker auf der Landesebene, Naturschutzexperten, Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Landestauchsportverband Brandenburg e.V., Fischer sowie Vertreter der Tourismusbranche lud der Global Nature Fund am 7. September zu einer Diskussion über die Zukunft des Stechlinsees ein. Laut Messungen des IGB und Beobachtungen der Sporttaucher sind die Phosphorwerte im Tiefenwasser in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. In den vergangenen Jahrzehnten verlor der See 100 Hektar seiner wertvollen Unterwasserpflanzengesellschaften, was ca. 60 % des besiedelbaren Gebietes auf dem Seengrund beträgt. Was sind die Ursachen einer voranschreitenden Verschlechterung? Wie geht es weiter? Diese und viele anderen Fragen stellten sich die Teilnehmer des Runden Tisches in der Tauchbasis Stechlin.
Leider war es den zuständigen Vertretern des Landes Brandenburg und einigen weiteren Experten nicht möglich zu kommen. Der Runde Tisch mit 16 lokalen Akteuren sowie 10 Experten aus ganz Deutschland mündete in eine konstruktive Diskussion, moderiert von Dr. Stephan M. Funk (Nature Heritage) und Michael Bender (Grüne Liga). Die sogenannten „Sünden der Vergangenheit“, wie Enten- und Karpfenmast am benachbarten Dagowsee und Abwässer aus dem Atomkraftwerk Rheinsberg, wurden offen angesprochen. Ihre Auswirkungen und Folgen sind bis heute nicht ausreichend erforscht worden. Die Teilnehmer des Runden Tisches einigten sich auf die Notwendigkeit, dies zu ändern. Unter den zu ergreifenden Maßnahmen wurden genannt:
- Es muss für den Dagowsee ein Wasserstand festgelegt werden, der den Stechlinsee entlastet.
- Eine Liste der dringenden Forschungsfragen soll zusammengestellt werden, die beim investigativen Monitoring durch das IGB eingesetzt werden kann. Die aktuelle Situation im Stechlinsee und Dagowsee soll untersucht werden, um zu prüfen, welche Maßnahmen ökologisch relevant sind, um die Qualität des Seeökosystems auf einem möglichst hohen Niveau zu erhalten.
- Es besteht ein großer Informationsbedarf zur Wasserqualität in der Gemeinde und unter den Besuchern der Region, der mit aktuellen Daten gedeckt werden soll.
Bei der Umsetzung dieser und weiterer Maßnahmen ist die langjährige Beobachtung, die bereits am See statt gefunden hat, von großer Bedeutung.
Die Teilnehmer des Runden Tisches haben ihre Besorgnis für den See geäußert und hoffen auf eine enge Kooperation von unterschiedlichen Akteuren vor Ort und die Unterstützung des Landes Brandenburg für diesen einzigartigen See.