Konkrete Aktivitäten des Netzwerkes Living Lakes Lateinamerika & Karibik
Vernetzungs- und Kompetenzbildungsaktivitäten werden sich vorwiegend auf folgende Aspekte konzentrieren:
- Gesetzlicher Rahmen für den Schutz von Seen und Feuchtgebieten
- Biodiversität (Ökosystem, Habitat, Fauna, Flora)
- Landwirtschaft und Tierzucht· Fischerei
- Entwicklung von nachhaltigem Tourismus
- Bauleitplanung
- Umweltbildung
- Bürgerbeteiligung im Umweltschutz und
- Abbau der Armut durch nachhaltige Einkommensquellen
Es ist geplant, mindestens 200 Techniker, 150 Erzieher, 250 Entscheidungsträger lokaler Behörden und 2.000 Einheimische in den oben angeführten Bereichen zu schulen. Außerdem soll eine Internetplattform, eine Website eingerichtet werden, damit die teilnehmenden NGOs Online-Arbeitsgruppen bilden können. Ferner ist ein mittelamerikanischer Workshop zum Thema „Beteiligung, Naturschutz und Armutsminderung” geplant.
Modellprojekte
Bolivien
Der Titicaca See ist eines der bekanntesten Feuchtgebiete weltweit. Er liegt in Bolivien und Peru und weist unterschiedliche Besonderheiten und Entwicklungsniveaus in Bezug auf Management und Schutz von Biodiversität, Kultur und Tourismusdienstleistungen auf. Das Ziel dieser Pilotinitiative ist die Entwicklung einer Strategie für nachhaltigen Tourismus im bolivianischen Teil des Titicaca Sees, die Erstellung eines Tourismus-Führers und Errichtung von zwei nachhaltigen Touristenpfaden.
Kolumbien
Die Feuchtgebiete im hochgelegenen Plateau von Cundinamarca und Boyaca – inklusive Fúquene See und die angegliederten Feuchtgebiete von Cucunuba und Palacio – sind ein wichtiges Zentrum für biologische Vielfalt und endemische Arten in den nördlichen Anden Südamerikas. Diese Feuchtgebiete leiden unter vielfältigen menschlichen Tätigkeiten.
Diese Pilotinitiative hat zum Ziel, ein Umweltprogramm für den Fúquene See zu entwickeln, einschließlich der Ausarbeitung von Umweltbildungsmaterial und Besuchermanagement-Richtlinien, um nachhaltiges Management von Wasserpflanzen in ökologisch besonders wertvollen Gebieten zu fördern.
Mexiko
Der Chapala See ist Mexikos größtes natürliches Wasserreservoir, das zweithöchstgelegene in Amerika und das drittgrößte Lateinamerikas. Der Chapala See ist mit vielen Umweltproblemen konfrontiert und eine große Anzahl von Gemeinden und Gesellschaften um den See herum haben Armutsprobleme. Durch dieses Pilotprojekt sollen drei Schulungsprogramme zu folgenden Themen erstellt werden:
- Entwicklung von nachhaltigem Tourismus
- Gebrauch von erneuerbaren Energien
- Umweltbildung, um die lokalen Gemeinden für die ökologische Bedeutung des Chapala Sees zu sensibilisieren.
Außerdem sind die Vorbereitungen zur Errichtung eines Informations- und Bildungszentrums für nachhaltige Tourismusentwicklung in dem Projekt inbegriffen.
Mittelamerika
Mittelamerika zählt zu den Gebieten mit der größten biologischen Vielfalt. Ein große Bevölkerungszahl ist direkt abhängig vom Gebrauch der natürlichen Ressourcen der Seen und Feuchtgebiete und lebt in Naturschutzgebieten. Infolge ihrer geographischen, sozio-ökonomischen, kulturellen und Umweltcharakteristika ist Mittelamerika eine Region mit hohem Potenzial für die Entwicklung von Initiativen zur Beteiligung und Einbindung der Gesellschaft in den Schutz von Feuchtgebieten.
Dieses Pilotprojekt verfolgt das Ziel, ein regionales Programm für die Einbindung der Gesellschaft in den Schutz von Feuchtgebieten in Mittelamerika zu entwickeln.