Das Steinhuder Meer ist mit einer Fläche von 29,1 km² der größte Binnensee Nordwestdeutschlands. Der flache See mit einer maximalen Tiefe von 2,9 m und einer durchschnittlichen Tiefe von 1,3 m liegt eingebettet im Naturpark Steinhuder Meer, der insgesamt 310 km² groß ist und im Oktober 1974 gegründet wurde.
Das Steinhuder Meer bildete sich in einem Becken gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 14.000 Jahren. Der Fremdenverkehr entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts nach Inbetriebnahme der Steinhuder Meer-Bahn und ist auch heutzutage durch Tagestourismus geprägt, an einem schönen Wochenende kommen bis zu 50.000 Besucher. Seit 1984 nahm der Naturpark an verschiedenen Wettbewerben zum Thema des nachhaltigen Tourismus teil und wurde mehrmals mit ersten und zweiten Plätzen ausgezeichnet.
Auf dem gesamten See sind Motorboote, ausgenommen Elektromotorboote und Motorboote der Wasserrettung, verboten. Etwa 5.000 Sport- und Segelboote befinden sich auf dem See, neben segeln kann man hier rudern, paddeln, Tretboot fahren oder surfen.
Das Steinhuder Meer und die sich um den See herum befindenden ausgedehnte Torfmoore und Feuchtwiesen sind Brut-, Überwinterungs- und Durchzugsgebiete zahlreicher Wat- und Wasservogelarten. Das Gebiet ist mit dem Ramsar-Schutzstatus ausgewiesen.
Der See wird überwiegend von Grundwasser aus dem Einzugsgebiet und nur zu einem geringen Anteil von Regenwasser gespeist. Der einzige Abfluss, der Meerbach, fließt zur Weser. Im 18. Jahrhundert entstand die künstliche Insel Wilhelmstein, auf der eine Festung errichtet wurde. Eine weitere, 1975 künstlich angelegte Insel, befindet sich am Südufer, die Badeinsel Steinhude.
Der Verein „Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer" wurde 1991 gegründet. In produktiver Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen werden regelmäßige, umfangreiche Bestandserfassungen von Tieren und Pflanzen in den Naturschutzgebieten durchgeführt. Praktische Naturschutzeinsätze dienen der Renaturierung der Moore. Führungen durch Moor und Feuchtwiese, aber auch zu Vögeln der Nacht, gehören zum festen Angebot im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Hinzu kommen Vorträge und Ausstellungen. Durch aktive, regionale Pressearbeit wird über die Natur rund um das Steinhuder Meer informiert. Natürlich gibt es auch viele behördliche und außerbehördliche Arbeitskreise, in denen die Belange des Natur- und Umweltschutzes durch den Verein vertreten werden. Ein starkes Gewicht hat inzwischen die Zusammenarbeit mit Schulen erhalten. Neben normalen Führungen wird hier den Schulklassen eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur ermöglicht. Ziel ist es nicht, Klassenausflüge mit einem bunten Programm zu beleben, sondern Schüler an die Umwelt heranzuführen. Über einzelne Förderprojekte wurden Infotafeln zum Naturraum realisiert.