Der Schweriner See liegt im Westen von Mecklenburg-Vorpommern, die Landeshauptstadt Schwerin erstreckt sich an einem Achtel seiner Uferflächen. Der See entstand während der Weichsel-Eiszeit als Gletscherzungensee und ist in den sog. Schweriner Innensee und Außensee unterteilt. Die gesamte Fläche bedeckt 61,54 km², er ist der zweitgrößte norddeutsche See nach der Müritz sowie der viertgrößte See Deutschlands. Die durchschnittliche Tiefe liegt bei 12,8 m.
Schutzgebiete von internationaler Bedeutung
Der Schweriner See ist für den Arten- und Biotopschutz von großer Bedeutung. Zu den Brutvögeln gehören See- und Fischadler. Für zahlreiche Wat- und Wasservögel ist der See ein wichtiger Rast- und Überwinterungsplatz: Saatgans, Blässgans, Singschwan, Zwergschwan, Haubentaucher, Kormoran, Reiherente, Blässhuhn, Kolbenente, Rohrdommel, Eisvogel, Neuntöter, Rohrweihe und Kranich. Weitere Vogelarten leben am See wie Wachtelkönig, Schwarzmilan, Rotmilan, Weißstorch, Wespenbussard, Schwarzspecht, Mittelspecht, Sperbergrasmücke und Zwergschnäpper. Im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzes Nature 2000 wurde deshalb im Jahr 2005 das Gebiet zum europäischen Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ erklärt. Der Schweriner Außensee sowie weitere Seeuferabschnitte haben zusätzlich den Schutzstatus eines FFH-Gebietes (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) inne, hier sind auch Fischotter und Windelschnecken heimisch.
Reich an Fisch- und Pflanzenarten
Heimischen Fischarten wie Flussbarsch, Hecht, Zander. Barsch und Aal sowie einige Weißfischarten wie Brasse, Rotfeder, Rotauge und Laube leben im See. Die natürliche Umgebung des Schweriner Sees ist von Waldmeister- und Perlgras-Buchenwald sowie Erlen-Eschenwäldern geprägt. Am Seeufer dehnen sich stellenweise Schilfgürtel aus, die vielen Vögeln einen idealen Brutplatz bieten. Auf der Insel Kaninchenwerder kommt die seltene Grasart Täuschende Wiesen-Trespe (Bromus secalinus subsp. Decipiens) noch häufig vor.
Wasserqualität im Blick
Seit 1991 entlastet eine Kläranlage den See, an die bis zum Jahr 2000 die umliegenden Gemeinden angeschlossen wurden. Seither hat sich der Nähstoffgehalt auf ein Zehntel der Ausgangswerte von 1991 reduziert. Von dieser deutlichen Verbesserung profitieren in großem Maße seltene Wasserpflanzen wie Froschlöffel (Alisma) und Schwanenblume (Butomus umbellatus). Nährstoffeinträge erfolgen nun in einem reduzierten Maße aus der Landwirtschaft im Einzugsgebiet sowie aus Lösungsvorgängen der im Sediment eingelagerten Stoffe.
Tourismus am See
Im Rahmen eines nachhaltigen Tourismus wird die biologische Vielfalt geschützt, erhalten und entwickelt. Die Naturschutzstation Zippendorf dokumentiert in einer Ausstellung den Naturreichtum, hier kann man auch Kurse und Ausflüge in die Schweriner Seenlandschaft buchen. Der Schweriner See bietet ein vielfältiges Angebot für Naturliebhaber und Wassersportler. Mit dem Fahrrad kann man den See (ca. 60 km) umrunden. Auf einem Boot der Weißen Flotte oder von einem eigenen Boot aus erhält man beeindruckende Naturerlebnisse.