Das Lausitzer Seenland ist ein künstlich angelegtes Seengebiet in der Lausitz. Durch die Flutung stillgelegter Braunkohlentagebaue des Oberlausitzer Bergbaureviers soll bis zum Jahre 2018 Europas größte künstliche Wasserlandschaft und Deutschlands viertgrößtes Seengebiet entstehen.
Das Seenland entsteht ausnahmslos aus Restlöchern ehemaliger Braunkohletagebaue. Diese werden geflutet und in Seen umgewandelt. Einige der entstehenden Seen haben ihren Endwasserstand bereits erreicht, andere werden erst in einigen Jahren vollständig geflutet sein. Insgesamt werden 23 größere Seen mit einer Wasserfläche von insgesamt 13.178 Hektar entstehen.
Im gesamten Gebiet soll eine vielfältige Bergbaufolgelandschaft mit verschiedenen Landschaftszonen (Heide, Sandtrockenrasen, Seen, ...) entstehen, die untereinander vernetzt sind. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Schaffung von Habitaten für seltene Pflanzen- und Tierarten. Durch Lenkung und Bildungsangebote sollen Teile des Gebietes den Besuchern zur Verfügung stehen.
Zahlreiche Sanierungsmaßnahmen an den Tagebauseen, ihren Uferzonen und dem umliegenden Gelände sind bereits umgesetzt. Einige Beweidungsprojekte durch alte Haustierrassen auf Sandtrockenrasen und Heiden sind erfolgreich angelaufen.
Lausitzer Seenland ist seit 2001 eine Gemeinnützige Gesellschaft. Ihr Ziel ist, mittels des Naturschutzgroßprojektes Teile einer Bergbaufolgelandschaft im Lausitzer Braunkohlerevier, dem Lausitzer Seenland, für Naturschutzzwecke zu erhalten. Auf diesen Flächen führt die Gesellschaft verschiedene Naturschutzmaßnahmen durch. Sie schaffen damit neue Rückzugsräume für seltene Tiere und Pflanzen wie Brachpieper, Ziegenmelker oder Rautenfarn. Damit können auch die Besucher im Seenland und unsere Nachwelt die Kronjuwelen noch Jahrzehnte später bestaunen. Konkrete Projekte sind: Hüteschafhaltung, Ansiedlung Wiedehopf, Bestandssanierung mit Verjüngung, Feuchtheiderevitalisierung und die Schaffung von Tümpeln. Das Vorhaben soll als Schlüsselprojekt auch Impulse für die touristische Entwicklung des Lausitzer Seenlandes geben.