Projektdurchführung
Das zweite Projekttreffen „get grEEN“ wurde von der Stadt Villacañas (AV) und der Fundación Global Nature (FGN) organisiert. AV und FGN arbeiten seit dem Jahr 1998 eng zusammen. Damals führten sie gemeinsam das im Rahmen von EU-LIFE finanzierte Projekt „Feuchtgebiete von Villacañas“ durch. Zum Villacañas Feuchtgebietskomplex gehören drei Seen: Peñahueca und die Larga Seen. Im Laufe des Projekttreffens zeigte Angeles Pontes, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Villacañas, den Teilnehmern diese Seen und erklärte ihnen, welche Aktionen während des LIFE Projektes durchgeführt wurden. Sie zeigte auch Infrastrukturen, die am See errichtet wurden, z.B. Vogel-Beobachtungsplätze und Informationstafeln, auch in Braille-Schrift. Vogelbeobachtung ist eine der wichtigsten Urlaubsbeschäftigungen der Touristen, die nach Villacañas kommen. Zu den an diesen Seen vorkommenden Vogelarten gehören gefährdete Arten wie die Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica), für die im Larga See vier Brutinseln errichtet wurden. Eine der größten Touristenattraktionen sind die Flamingos, die nach der Wiederherstellung der Feuchtgebiete (LIFE Projekt) zum Larga See zurückgekommen sind.
Angeles Pontes erklärte, dass Freiwilligenprogramme besonders wichtig für das Gebiet sind. Da der Larga See ein botanisches Schutzgebiet ist, beschäftigen sich einige dieser Programme mit der Wiederansiedelung von Strandflieder (Limonium). Behinderte Freiwillige haben Samen gesammelt, um diese gefährdeten und endemischen Pflanzen in Gärtnereien aufzuziehen. Sobald die Pflanzen ein Jahr alt sind, werden sie entlang der Ufer gepflanzt und tragen so zur Wiederherstellung des Gebietes bei. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Möglichkeit von Umweltaktivitäten für behinderte Besucher gelegt, z.B. Samen zu sammeln oder durch das Anbringen von Tafeln in Braille-Schrift sowie durch die Schaffung von barrierefreien Zugängen zu manchen Seen.
Am zweiten Tag besichtigten die Teilnehmer das Energie-Bildungszentrum in Villacañas. Das Zentrum wird von Iberdrola (ein Hauptenergielieferant Spaniens) im Rahmen der konzenrninternen CSR-Aktivitäten finanziert. Das Bildungszentrum verfügt über kleine Modelle verschiedener erneuerbarer Energieträger wie z.B. eine Windturbine, ein Solarmodul und ein Wasserkraftwerk, um den Besuchern zu zeigen, wie aus Wind, Sonne oder Wasser Energie erzeugt werden kann. Auch Kinder können ihr eigenes erneuerbares Energiekraftwerk in Modellierton herstellen. Da die Finanzierung eines Umweltbildungszentrums auch eine wichtige Frage für das Grundtvig Team ist, kamen die Teilnehmer auf die Idee, Energiekonzerne anzusprechen.
Die Grundtvig Gruppe besichtigte den Weinbaubetrieb “Camino Alto”, der Rot- und Weißweine herstellt, von denen manche schon das Bio-Label erhielten, und das „Silo“ Museum. „Silos“ sind traditionelle unterirdische Häuser, die von sehr armen Leuten errichtet wurden, um Ziegel und anderes Baumaterial zu sparen. Sie wurden auch gebaut, um die natürlichen Gegebenheiten des Gebietes zu respektieren. Beide Besuchsziele, die Silos und das Weingut, werden in Zukunft Teil der Touristenroute “Tasting La Mancha” (Erkosten Sie La Mancha) sein, die kulturelle und ökologische Aktivitäten im Gebiet einbezieht. Sie kombiniert Umweltbildung mit Gastronomie, Kulturerbe etc.