Netzwerken für den Gewässerschutz auf 3800 Metern über dem Meer

 

Netzwerken für den Gewässerschutz auf 3800m über dem Meer

Von Rebecca Mahler, Kommunikations- und Marketingmanagerin

24h dauert es, bis wir auf 3.800m in Puno, Peru ankommen. Die etwa 130.000 Einwohner große Stadt liegt mitten in den Anden am Titicaca See, dem höchst gelegenen See der Welt. Die Luft ist dünn und in den ersten Tagen bewegen wir uns langsam. Mit leichten Kopfschmerzen und ein wenig Suppe passen wir uns der Höhe an, um für die 16. Living Lakes Konferenz fit zu sein. Glücklicherweise bleibt das gesamte GNF Team, bestehend aus unserer Präsidentin Marion Hammerl, Geschäftsführer Udo Gattenlöhner, Projektleiter Dr. Thomas Schäfer und Projektmanager*innen Alena Hayer und David Marchetti und mir selbst gesund. Auch Projektmanagerin Katharina Gehrig, die kurze Zeit später dazu stößt, ist vorbereitet auf die Höhe.

© Rebecca Mahler/GNF

 

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Titicaca See

Es ist die erste Living Lakes Konferenz in Südamerika. Die Organisation ALT ist Teil der Internationalen Klima Initiative (IKI) mit dem Projekt „Living Lakes - Biodiversitäts- und Klima-Projekt“. Der Ort ist magisch und eine besondere Herausforderung für die 158 Teilnehmenden von 33 Organisationen aus 30 Ländern.

Der erst Tag ist den Mitgliedern gewidmet

Die Mitgliederversammlung wird feierlich durch Marion Hammerl eröffnet. Danach werden zunächst die neuen Mitglieder im Living Lakes Netzwerk begrüßt und stellen sich selbst vor. Darunter Environmental and Tourism Ed Organization aus Tanzania, ecoDevshilt NGO aus der Mongolei, Fundación Red de Nuevas Ideas aus Chile oder ECOA aus Brasilien. Es ist schön, das Netzwerk wachsen zu sehen. Es folgen einige Vorträge zu verschiedenen Strategien, wie die Organisationen versuchen, ihre Heimatseen und Feuchtgebiete zu schützen. Nach einem gemeinsamen Lunch wird der Nachmittag genutzt, um sich in Arbeitsgruppen auszutauschen und gemeinsam neue Wege sowie Ideen zu finden. Der erste Tag könnte noch endlos so weitergehen. Umso tiefer wir in die Themen eintauchen, umso spannender wird es. Man kann es spüren, wir wollen zusammen etwas verändern.

© Rebecca Mahler/GNF

 

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Tag eins der Konferenz

Früh geht es los vom Hotel zum Konferenzsaal. Die Organisatoren Thomas, David und Alena sind leicht angespannt. Sie haben viele Stunden Arbeit in die Vorbereitungen gesteckt und wünschen sich nun, dass alles perfekt läuft. Und abgesehen von ein paar Kleinigkeiten tut es das auch. Die Vorträge und Talk Sessions sind großartig. Ich als Neuling in der NGO- und LL-Welt bin fasziniert, was die verschiedenen Organisationen alles leisten, wie sie vorgehen und was sie bereits erreicht haben. Ich bin beeindruckt und dankbar, dass es diese Menschen gibt, die sich unermüdlich für den Erhalt unserer Seen und Feuchtgebiete einsetzen. In den Pausen kann ich es kaum erwarten, mich mit allen einzeln auszutauschen. Beim Abendessen und anschließenden Handarbeitsmarkt sowie Modeschau mit Tanzeinlage, lerne ich die einzelnen Charaktere noch besser kennen.

Nach diesem ersten Tag ist klar, dass man auf 3.800m ü.M. doch so einiges etwas gelassener und langsamer angehen muss. Es wird eine anstrengende, aber spannende Woche werden.

Die Exkursion

Die über 150 Teilnehmenden teilen sich auf mehrere Boote auf, die direkt vom Anleger am Hotel starten. Es geht raus auf den Titicaca See. Die Sonne scheint intensiv, aber wir genießen die Fahrt auf dem Wasser mit spannenden und lustigen Geschichten der anderen Teilnehmenden. Zuerst geht es zu den Inseln der Urus, einer indigenen Bevölkerung Perus, welcher wir einen Besuch abstatten. Sie  erklären uns genau, wie die schwimmenden Inseln gebaut sind, wie sie dort leben und wir bestaunen ihre wunderschöne handgefertigte Kunst.

Wir fahren weiter und besuchen eine weitere einheimische Gruppe, die am Ufer des Lago Titicaca lebt. Da der Regen schon lange ausbleibt, haben sie für uns eine traditionelle Regenzeremonie vorbereitet. Für einen Moment wird es still und die Gruppe hält inne. Ein andächtiger Moment, in dem wir alle auf Regen für die Bewohner hoffen. Wir bedanken uns, steigen in die Busse und reisen weiter an Land.

Nach einem einfachen aber leckeren Mittagessen geht es weiter zu den Grabstätten Sillustani. Die großen Bauten aus Stein stehen auf einem Berg, den wir langsam, aber Stück für Stück erklimmen. Der Guide hält unterwegs immer wieder an und erklärt uns die Geschichte dieses besonderen Ortes. Auf dem Hügel erwartet uns das Highlight des gesamten Tages, ein atemberaubender Blick auf den Lago Umayo. Die Mühe hat sich gelohnt.

Müde aber glücklich fahren wir mit dem Bus wieder zurück in das Hotel und lassen bei einem gemeinsamen Abendessen den Tag ausklingen.

© Rebecca Mahler/GNF

 

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Letzter Tag der Konferenz

Man sieht uns die Müdigkeit etwas an, aber dennoch freuen sich alle auf den letzten Tag der Konferenz. Weitere spannende Vorträge, Ehrungen besonders engagierter Personen und zum Abschluss ein Festessen mit kleiner Party stehen an. Inzwischen sind wir als Netzwerk weiter zusammengewachsen und die persönlichen Erfahrungen der letzten Tage geben uns ein Gefühl der Zugehörigkeit, wie wir es online nie erreicht hätten. Nach nur drei Monaten beim GNF fühle mich als Teil von etwas Größerem, etwas Wunderbarem.

Nach einem letzten Tag, der dem IKI LLBC-Projekt gewidmet ist, um sowohl inhaltliche als auch organisatorische Fragen zu klären, haben wir doch noch etwas Zeit, uns in Puno umzuschauen und das ein oder andere selbstgemachte Souvenir mit nach Hause zu bringen. Es ist ein wunderbarer letzter Tag, den wir in der Sonne genießen, bevor wir die lange Reise nach Hause antreten. Mit neuen Ideen, großartigen Kontakten, frischem Elan und wunderschönen Erinnerungen, von denen ich noch eine Weile zehren werde, steige ich in den Flieger und verabschiede mich von diesem einzigartigen Ort in den Anden.

© Rebecca Mahler/GNF