Radolfzell, 16.11.2017: In diesen Wochen diskutieren auf der Weltklimakonferenz in Bonn internationale Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker darüber, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, um die globale Erwärmung auf 2 °C zu begrenzen. Die durch die westliche Lebens- und Wirtschaftsweise verursachte Klimaerwärmung bringt besonders Länder im globalen Süden in Not. Für kleine Inselstaaten sind die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren, etwa durch den Anstieg des Meeresspiegels und durch eine Zunahme von tropischen Wirbelstürmen, welche die Küsten treffen. Der Global Climate Risk Index 2018 zeigt, dass Länder wie Haiti, Fidschi und Sri Lanka besonders von Starkregen, Überflutungen und Erdrutschen betroffen sind. Hunderttausende Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. „Die Verursacher des Klimawandels sind die reichen Industriestaaten des Nordens. Die Folgen treffen aber in erster Linie die Menschen in den armen Ländern des globalen Südens. Es liegt deshalb in der Verantwortung der Industriestaaten, einen gerechten Ausgleich zu schaffen", sagt Thies Geertz, Projekt-Manager beim Global Nature Fund mit Sitz in Radolfzell.
Gemeinsam mit den Menschen vor Ort gegen den Klimawandel
Auf Sri Lanka und anderen Inseln bilden Mangrovenwälder, die entlang tropischer und subtropischer Küstenlinien wachsen, einen natürlichen Puffer gegen Wirbelstürme und schwächen die zerstörerische Kraft der Flutwellen ab. Dieser natürliche Küstenschutz wurde jedoch in den letzten 50 Jahren weltweit um 30 bis 50 % abgeholzt. Schuld am dramatischen Rückgang ist die Übernutzung zur Gewinnung von Brenn- und Bauholz sowie die Ausbreitung von Garnelenfarmen. So sind die Inselstaaten dem Meer zunehmend schutzlos ausgeliefert.
Der Global Nature Fund macht sich seit 2005 für den Schutz dieser wertvollen Ökosysteme stark. In einem aktuellen Projekt werden in Sri Lanka bis 2019 insgesamt 58 Hektar degradierter oder zerstörter Mangrovenwald an der Küste wiederhergestellt, um die Menschen vor klimabedingten Naturkatastrophen zu schützen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort werden insgesamt 130.000 Mangrovensetzlinge gezogen und ausgepflanzt.
Mangroven als wichtiger CO2-Speicher
Mangroven helfen nicht nur, den Folgen des Klimawandels zu begegnen, sondern speichern auch immense Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid. Pro Hektar sogar weit mehr als tropische Regenwälder und Moore. Alleine in den in Sri Lanka wiederhergestellten Mangrovenwäldern ergibt sich ein CO
2-Speicherpotenzial von insgesamt knapp 100.000 Tonnen. „Damit sind Mangroven eine ausgesprochen wichtige Kohlenstoffsenke, deren globale Bedeutung für den Klimaschutz viel zu oft übersehen wird", so Thies Geertz vom Global Nature Fund.
Weitere Informationen zum Projekt:
http://www.globalnature.org/de/mangrovenschutz-sri-lanka-indien
Hintergrund
Der Global Nature Fund (GNF) ist eine internationale Stiftung für Umwelt und Natur. Die Stiftung ist staatlich unabhängig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Gegründet wurde sie im Jahr 1998 in Radolfzell am Bodensee. Der GNF verfügt außerdem über Büros in Bonn und Berlin. Der GNF legt ein besonderes Augenmerk auf Seen-Ökosysteme und gründete im Jahr 1998 das internationale Living Lakes-Netzwerk. Heute sind über 100 Seen und Feuchtgebiete weltweit im Netzwerk vertreten.
Kontakt: Global Nature Fund (GNF)
Thies Geertz, Projekt-Manager
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