Gemeinsame Pressemitteilung von Food for Biodiversity und Global Nature Fund
Die zweitägige Fachkonferenz wird von
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir eröffnet. Den Einführungsvortrag hält
Stefan Haensel, Senior Vice President Quality & Sustainability bei
Lidl International. In rund zwanzig Vorträgen, vier Arbeitsgruppen und einer Panel-Diskussion liefern internationale Branchenexpert:innen wichtige Erkenntnisse und praxisnahe Einblicke rund um das Thema Biodiversitätsschutz.
Intensiver Austausch mit internationalen Expert:innen
Die
Biodiversitätskrise, von Wissenschaftler:innen weltweit als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit eingestuft, trifft den Lebensmittelsektor in besonders hohem Maße. Denn nur intakte Ökosysteme können Ökosystemleistungen wie Pflanzenbestäubung, Wasserreinigung, Bodenfruchtbarkeit bereitstellen.
Claas Meineke von EDEKA betrachtet in seinem Vortrag die Risiken des Biodiversitätsverlustes und stellt Strategien und Lösungsansätze vor.
Robert Konrad, Vertreter der
EU-Kommission, geht auf Auswirkungen neuer gesetzlicher Regelungen und Verordnungen für die Branche ein.
Geert Hartlief von der niederländischen M
olkereigenossenschaft Dock Kaas,
Anna Rechsteiner von der
GLS Bank und Nicole Ramsebner von der
Schweizer Erzeugergemeinschaft IP Suisse erläutern positive Beispiele für Anreizsysteme für landwirtschaftliche Erzeuger.
Lena Pohlmann von
followfood und
Maria Julia Oliva von der
Union for Ethical Biotrade UEBT gehen auf die Rolle von Konsument:innen ein.
Rolando Zamora, Vertreter des
Sustainable Agricultural Network SAN und
Rhona Perkins von der
EU Business & Biodiversity Plattform werden Panels zur Rolle des Lebensmitteleinzelhandels moderieren und
Kathleen Heinzel von
Lidl International konkrete Beispiele für nachhaltige und transparente Lieferketten vorstellen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion werden Standardorganisationen wie Fairtrade und Global G.A.P. erläutern, wie Zertifizierungen dazu beitragen, Biodiversität zu schützen und wo die Herausforderungen liegen. Außerdem fokussiert der zweite Konferenztag, der von Thomas Graner vom Bundesamt für Naturschutz eröffnet werden wird, auf Monitoring und Berichterstattung zur Biodiversität – für die meisten Unternehmen ein neues Thema, vor allem, wenn es um die Risiken in den Lieferketten geht.
Die Konferenz ist Teil des Projektes „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi" und wird vom Verein „Food for Biodiversity" organisiert, Mitveranstalter sind die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF), die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die EU Business and Biodiversity Platform.
Biodiversität als Grundlage für stabile Agrar- und Ernährungssysteme
Über Jahrtausende hat die Landbewirtschaftung die biologische Vielfalt weltweit kaum beeinträchtigt. Erst der Wandel von bäuerlicher Landwirtschaft zur industrialisierten Landbewirtschaftung hat zu dramatischen Veränderungen und negativen Auswirkungen geführt - laut Weltbiodiversitätsrat IPBES sind aktuell eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Heute ist die Landwirtschaft zentraler Mitverursacher aber auch Betroffener globaler Krisen wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Wasserknappheit. Angesichts einer ständig wachsenden Weltbevölkerung und begrenzter natürlicher Ressourcen ist der Schutz der Biodiversität überlebenswichtig. Nur die Vielfalt sichert stabile Ökosysteme, die eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung für aktuelle und zukünftige Generationen gewährleisten und die wirtschaftlichen Grundlagen für die Landwirtschaft und die Lebensmittelbranche sichern.
Kostenlose Teilnahme
Die Konferenz richtet sich an Entscheidungsträger:innen der Lebensmittelbranche sowie interessiertes Fachpublikum, die Teilnahme ist kostenlos. Das Konferenzprogramm und weitere Informationen zur Konferenz finden Sie
hier.
Das Projekt Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi wird seit Ende 2021 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Das UBi-Projekt wird von fünf Projektpartnern durchgeführt: Global Nature Fund, Biodiversity in Good Company Initiative, Bodensee-Stiftung, DIHK Service GmbH, und Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP). Weitere Informationen zu UBi – Unternehmen Biologische Vielfalt finden Sie
hier.
Über Food for Biodiversity
Der gemeinnützige Verein „Food for Biodiversity" hat das Ziel gesetzt, den Schutz der biologischen Vielfalt in der gesamten Lebensmittelbranche zu verbessern. Die ambitionierte Initiative bringt Akteure der Lebensmittelindustrie zusammen, um die Transformation der Lebensmittelbranche in nachhaltige und zukunftsfähige Ernährungssysteme voranzubringen. Die 32 Mitglieder des Vereins – Unternehmen, Standardorganisationen, Bio- und Umweltverbände, Anbau- und Lebensmittelverbände und Forschungsinstitute – setzen Pilotprojekte um, diskutieren Anreizprogramme für Landwirt:innen, machen Fortbildungen für Mitarbeiter:innen und erarbeiten wichtige Instrumente wie beispielsweise das
Basis-Set an Biodiversitätskriterien für die Lebensmittelerzeugung.