04.05.2021: Ob Schutzanzüge fürs Labor oder Bettwäsche im Hotel – die Beschaffung von Textilien bietet Unternehmen die Gelegenheit, mit überschaubarem Aufwand einen wichtigen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Wirtschaften zu leisten. Dieser kleine, aber wesentliche Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie bildet den Hintergrund des Projektes FAIR WEAR WORKS, das FEMNET und der Global Nature Fund (GNF) vor einem Jahr gestartet haben. Nun veröffentlichen die Partnerorganisationen die Ergebnisse aus einer Befragung, die einen Einblick in die Textilbeschaffung von Unternehmen bietet.
Die gute Nachricht: Über die Hälfte der befragten Unternehmen kaufen Textilien bereits nachhaltig ein. Ein großer Teil stößt dabei jedoch auf Probleme und gibt an, Unterstützung zu benötigen. Stolpersteine beim nachhaltigen Textileinkauf sind laut Unternehmen insbesondere fehlende Informationen über glaubwürdige Textilstandards und -siegel.
So sind einige der empfehlenswerten Standards noch nicht sehr bekannt, während Siegel wie Öko-Tex 100, die keine sozialen und ökologischen Kriterien in der Lieferkette erfüllen, sehr geläufig sind. Hinzu kommt: Geeignete Anbieter sind kaum bekannt, hohe Preis- und Qualitätsansprüche erschweren die Umstellung auf eine nachhaltige Beschaffung. Ein weiteres Problem: Je nach Unternehmensbereich – etwa CSR oder Einkauf – gewichten die Verantwortlichen Nachhaltigkeitsansprüche sehr unterschiedlich.
Projektwebsite FAIR WEAR WORKS
Hintergrund
FEMNET ist Pionierin bei der Umsetzung öko-fairer Beschaffungsverfahren in der öffentlichen Verwaltung. Seit 2015 berät FEMNET Städte und Kommunen bei ihren Textilausschreibungen. Der GNF arbeitet seit 2010 mit Unternehmen an Strategien und Praktiken zur Gestaltung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements. Sein Fokus liegt auf Ressourcenschutz. Das gemeinsame Projekt FAIR WEAR WORKS wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt von Fairtrade Deutschland.