Nachhaltige Rohstoffe für den deutschen Automobilsektor – Herausforderungen und Lösungswege
 

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Nachhaltige Rohstoffe für den deutschen Automobilsektor – Herausforderungen und Lösungswege

Neue Studie zu Fragen der ökologischen und sozialen Risiken beim Abbau und der Verarbeitung wichtiger Rohstoffe für die deutsche Automobilindustrie erschienen.

Bonn, Siegburg, Wuppertal, 25. Juni 2014

Die gemeinsam verfasste Studie von SÜDWIND, dem Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) und dem Global Nature Fund (GNF) belegt, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht und zeigt Ansätze für mehr Nachhaltigkeit in den Wertschöpfungsketten der deutschen Automobilindustrie auf.

Deutschland verfügt nur über geringe eigene Metallvorkommen und ist daher auf Importe angewiesen. Im Fokus der Studie stehen daher Metalle mit besonders gravierenden sozialen und ökologischen Einflüssen auf die Umwelt. „Deutsche Automobilunternehmen arbeiten in einem komplexen Umfeld und das Management ihrer Lieferketten stellt eine enorme Herausforderung dar. Durch technologische Verschiebungen – etwa aufgrund der Elektromobilität – werden zudem verstärkt Metalle benötigt, deren Förderung erhebliche soziale und ökologische Missstände hervorrufen kann", sagt Friedel Hütz-Adams, Rohstoffexperte beim SÜDWIND-Institut. Probleme gibt es allerdings nicht nur bei metallischen Rohstoffen. „Autoreifen werden auch heute noch größtenteils aus Naturkautschuk hergestellt, für dessen Produktion große Plantagen angelegt werden. Viele dieser Plantagen werden in ökologisch äußerst sensiblen Gebieten und häufig unter Missachtung von Umweltgesetzen angelegt", so Sascha Liese, Mitautor der Studie und Projektmanager beim GNF.

In der Studie werden jedoch nicht nur die bestehenden Herausforderungen aufgezeigt, sondern auch Lösungsansätze dargelegt. Dabei spielt der ordnungspolitische Rahmen eine große Rolle. Jan Per Bethge vom CSCP ist überzeugt: „Die ökologischen und sozialen Bedingungen in vielen Abbaugebieten könnten sich deutlich verbessern, wenn alle beteiligten Akteure bestehenden Gesetzen folgen. Zudem ist Ressourcenschonung ein großer Hebel für die Automobilbranche. Autos müssten so konstruiert sein, dass sie leichter sind und weniger kritische Rohstoffe enthalten. Auch innovative Mobilitätskonzepte können zu einer Verringerung des Autoverkehrs und damit der Nachfrage nach kritischen Rohstoffen beitragen."
Die Studie kann über info@suedwind-institut.de bestellt werden und steht ab sofort hier zum Download bereit.

Hintergrund
Zu den Aufgaben des GNF gehören die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie des Tierschutzes, die Initiierung und Durchführung von Natur- und Umweltschutzprojekten zur Erhaltung der Tierwelt und zum Schutz wandernder Tierarten, ihrer Lebensräume und Wanderrouten, die Entwicklung von Modellprojekten zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens, Publikationen und Veranstaltungen zu Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie die Förderung von internationalen Konventionen zum Artenschutz. Der GNF koordiniert die Europäische Business and Biodiversity Kampagne.

Kontakt

Global Nature Fund                                     
Sascha Liese                                                    
Kaiserstraße 185–197                                  
53113 Bonn                                                      
Tel.: +49 228-184 8694 15                            
Fax: +49 228-184 8694 99                            
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SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
Friedel Hütz-Adams
Lindenstr. 58–60
53721 Siegburg
Tel.: +49 2241-26 609 14, 0157-72855506
Fax: +49 2241-26 609 22
E-Mail: huetz-adams@suedwind-institut.de

 
Collaborating Centre on Sustainable
Consumption and Production (CSCP) gGmbH
Jan Per Bethge
Hagenauer Strasse 30
42107 Wuppertal
Tel.: +49 202-45 958 10
E-Mail: jan.bethge@scp-centre.org
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