Birkenfeld/Radolfzell, 20.11.2012: Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Projekts hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Fachhochschule Trier in Zusammenarbeit mit der adelphi research gemeinnützige GmbH und der Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) ein Instrument zur Analyse und Optimierung der Nachhaltigkeitsleistung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) entwickelt - den KMU-Nachhaltigkeits-Check. Nach einer Bestandsaufnahme in den Bereichen Rohstoffe, Energie und Naturkapital im Unternehmen werden Auswirkungen, Abhängigkeiten, Risiken und offene Fragen benannt und Handlungsmöglichkeiten abgeleitet.
Der KMU-Nachhaltigkeits-Check wird im Rahmen des Bundesprogramms "Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand" gefördert. Insgesamt 20 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland erhalten die Möglichkeit einer geförderten Teilnahme. Dafür können sich interessierte Unternehmen ab sofort bewerben.
Die Auftaktveranstaltung für den KMU-Nachhaltigkeits-Check findet am 05.12.2012 um 13:00 Uhr im IfaS auf dem Umwelt-Campus der Fachhochschule Trier in Birkenfeld statt. Neben Informationen zum Thema Gesellschaftliche Verantwortung in Rheinland-Pfalz und im Saarland und Details zum Projekt erwartet die Teilnehmer eine Gesprächsrunde der Praktiker zu Motivationen und Erfahrungen mit Unternehmern, die im CR-Management bereits aktiv sind.
Für dieses Projekt verzahnen die Projektpartner ihre Kompetenzen und kooperieren umfassend. Das IfaS führt schon seit Jahren Forschungs- und Umsetzungsprojekte im Bereich Ressourcenschonung durch. Die adelphi research gGmbH blickt auf umfassende Erfahrung in der Energieeffizienz- und Energiemanagementberatung von Unternehmen unterschiedlicher Branchen zurück. Der GNF koordiniert seit 2010 die European Business and Biodiversity Campaign und hat in diesem Bereich bereits Unternehmen wie TUI, REWE und Daimler begleitet. Das Projektkonsortium und die teilnehmenden Unternehmen betreten dennoch Neuland, denn das Thema ist in RLP und im Saarland bisher kaum bekannt.
Erst vor wenigen Tagen betonte Bundespräsident Joachim Gauck die Verantwortung von Unternehmen. Niemand, sagte Gauck, sei davon frei. Unternehmen nicht, die gerade stehen müssen für ihr Produkt und die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter, ihrer Lieferanten und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Anständiger Gewinn sei nicht anrüchig - wenn er eben verantwortlich erwirtschaftet wurde, so wie es auch im Grundgesetz Artikel 4,2 festgelegt ist. Schwarze Zahlen seien kein Grund, rote Linien zu überschreiten.
Der Mittelstand gilt zu Recht als Rückgrat unserer Wirtschaft. So sind in Deutschland über 99 % aller Unternehmen mittelständisch geprägt. Im Gegensatz zu vielen international agierenden Konzernen ist die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung für viele Mittelständler eine Selbstverständlichkeit. Dazu gehört beispielsweise der faire Umgang mit Mitarbeitern und Kunden oder auch die Unterstützung des örtlichen Gemeinwesens. Ebenso der schonende Gebrauch knapper Ressourcen, die Verringerung von Emissionen und der Schutz der Biologischen Vielfalt. Manchmal mangelt es kleinen und mittleren Unternehmen jedoch an den nötigen personellen oder finanziellen Ressourcen, um das Thema "Gesellschaftliche Verantwortung" und Nachhaltigkeit systematisch im Unternehmen zu verankern. An dieser Stelle kann der KMU-Nachhaltigkeits-Check einen Beitrag leisten.
Detaillierte Informationen erhalten Interessenten im Internet unter:
www.KMU-Nachhaltigkeitscheck.de
Kontakt:
Global Nature Fund (GNF)
Dr. Thomas Schaefer - Projektkoordinator
Fritz-Reichle Ring 4
78315 Radolfzell
Tel.: 0 77 32 - 99 95 - 89
E-Mail:
schaefer@globalnature.org
Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)
Marc Wartenphul - Projektmanager
Postfach 1380
55761 Birkenfeld
Tel.: 0 67 82 - 17 - 15 68
E-Mail:
m.wartenphul@umwelt-campus.de