Radolfzell, am 1. August 2012: Anlässlich des Ferienbeginns in Bayern und Baden-Württemberg warnt der Global Nature Fund Reisende eindringlich vor dem Kauf verbotener Souvenirs. „Die meisten Urlauber wissen nicht, dass viele Souvenirs Material streng geschützter Arten enthalten, die vom Aussterben bedroht sind", erklärt Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer des Global Nature Fund. „Der unbedachte Kauf solcher „Andenken" trägt nicht nur zur Gefährdung dieser Arten bei, sondern kann die Urlaubsreise nachträglich gehörig vermasseln", so Gattenlöhner weiter. Schließlich ist die Einfuhr derartiger Souvenirs nach Deutschland streng verboten - es drohen drastische Strafen.
Souvenirratgeber verschaffen Überblick
Damit Reisende den Überblick im Arten- und Souvenirdschungel nicht verlieren, haben der Touristikkonzern TUI oder die Umweltschutzorganisation WWF entsprechende Ratgeber herausgebracht. Reisende erhalten praktische Tipps, worauf sie beim Souvenirkauf achten müssen, welche Materialien unbedenklich sind und welche Souvenirs auf gar keinen Fall gekauft werden dürfen. Weitere Hilfe bietet ein Internetportal der deutschen Zollbehörden (
www.zoll.de) und des Bundesamts für Naturschutz (
www.bfn.de). Hier können vor Reiseantritt Informationen über beliebte - und gleichwohl verbotene - Souvenirs im Urlaubsland eingeholt werden.
Der Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten sowie mit deren Bestandteilen blüht. Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich einige hundert Millionen Exemplare gehandelt, wodurch der Fortbestand zahlreicher Arten auf der Kippe steht. Hierzu tragen auch die vielen Urlauber bei, wenn sie die Heimreise mit einem fragwürdigen Souvenir im Gepäck antreten.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht
Sei es die Handtasche aus Krokodil- oder Schlangenleder, eine traditionelle Figur aus Elfenbein, eine Haarspange aus Schildpatt oder einfach nur ein selbstgepflücktes Pflänzchen aus der freien Natur: Vielen Reisenden ist nicht bewusst, dass die Ein- und Ausfuhr solcher „Andenken" drastische Konsequenzen nach sich ziehen kann – es drohen Geldbußen bis zu 50.000 Euro oder gar Haftstrafen. Spätestens dann, wenn spezialisierte Spürhunde der Zollbehörden im Heimatland am eigenen Koffer anschlagen, kommt das böse Erwachen. Nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz (BfN) werden jährlich mehrere Zehntausend Mitbringsel beschlagnahmt - die Dunkelziffer dürfte indes viel höher sein.
Nachhaltige Souvenirs gefragt
Doch es geht auch anders. „Nicht immer müssen Souvenirs aus biologischem Material mit gravierenden Schäden für die biologische Vielfalt verbunden sein. Souvenirs aus unbedenklichen Materialien können sogar einen positiven Beitrag als nachhaltige Einkommensquelle der lokalen Bevölkerung im Urlaubsland leisten", so Gattenlöhner.
Lebende Tiere sind tabu
Ein ganz besonderer Hinweis gilt abschließend den Tierliebhabern unter den Urlaubern, die auf Märkten dargebotene Tiere aus Mitleid kaufen möchten. „Von der Einfuhr lebender Tiere raten wir dringend ab - denn schließlich überleben die meisten Tiere die Reise nicht. Außerdem wird ein „gerettetes" Tier umgehend durch ein neues ersetzt", so Gattenlöhner abschließend.
Hintergrund:
Der dramatische globale Verlust der biologischen Vielfalt ist nach wie vor ungebremst. Täglich verschwinden hunderte Arten unwiederbringlich von unserem Planeten.
Das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) regelt den internationalen Handel mit seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten sowie mit deren Bestandteilen. Rund 30.000 Arten werden durch das Abkommen erfasst. Für viele dieser Arten ist der Handel strikt verboten, bei anderen wiederum bedarf die Ein- und Ausfuhr einer vorherigen Genehmigung des Bundesamts für Naturschutz (BfN).
Der Global Nature Fund (GNF) ist eine internationale Stiftung für Umwelt und Natur. Er koordiniert die Europäische Business & Biodiversity Kampagne, deren Ziel die Förderung des Engagements von Wirtschaft und Unternehmen für den weltweiten Erhalt der biologischen Vielfalt ist. Eine Schwerpunktbranche der Kampagne ist der Tourismus, der in besonderem Maße auf die biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme angewiesen ist.
Kontakt:
Global Nature Fund (GNF)
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Deutschland
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