Bonn, 5. Juni 2020: Ein Döner Kebab beim Imbiss um die Ecke kostet 3,50 € – hätte es einen Einfluss auf unser Konsum- und Essverhalten, wenn noch einmal 2,50 € draufgeschlagen würden? Folgt man einem Berechnungsverfahren, das sich in den letzten Jahren zunehmend durchsetzt, so handelt es sich dabei nämlich um den Preis, der den ökologischen Kosten dieses Gerichts am ehesten entspricht.
Das Zauberwort lautet Umweltkosten: Moderne Modelle zu deren Bestimmung machen berechenbar, welchen Wert die ökologischen Ressourcen der Erde für uns bereithalten – und was es kostet, sie zu verbrauchen. So sorgen die Rodung von Regenwäldern zum Anbau von Futtermitteln, die Aufzucht und der Transport der Tiere dafür, dass die Umweltkosten von Fleischgerichten im Durchschnitt deutlich höher liegen als die vegetarischer oder gar veganer Speisen. Selbst wenn der Imbissgast für den vegetarischen Kebab mit Falafel aus Kichererbsen nicht unbedingt weniger bezahlt als für den mit Kalbfleisch. Die Umweltkosten für einen Falafel-Kebab liegen übrigens bei 20 Cent.
Diese und viele weitere Informationen hält der neue Leitfaden „Naturkapital im Hotel- und Gastgewerbe. Werte erkennen – Chancen nutzen" bereit, den die Umweltschutzorganisation Global Nature Fund (GNF) ab sofort Unternehmen zur Verfügung stellt. Dabei geht es nicht nur um Lebensmittel und Mahlzeiten, sondern auch um andere wichtige Aspekte wie Wasser-, Energie- und Flächenverbrauch. Dass Unternehmen davon profitieren, sich mit dem Thema Umweltkosten auseinanderzusetzen, steht für Martin Haustermann vom GNF außer Frage:
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Einerseits kann es natürlich Kosten sparen, zusätzliche Möglichkeiten der Reduzierung des Energieverbrauchs im Betrieb zu evaluieren. Vor allem aber rechnen wir damit, dass im Zuge des Green Deals, den Ursula von der Leyen und die EU-Kommission vorantreiben, früher oder später Umweltaspekte stärker in Marktwerte eingepreist werden. Unternehmen, die sich mit dem Thema schon beschäftigt haben, sind dann klar im Vorteil. Auf zukünftige Nachhaltigkeitsthemen vorbereitet zu sein, ist mittlerweile ein echter Pluspunkt auf dem Markt, das bestätigen uns die Unternehmen, die bereits auf die Berechnung von Umweltkosten zurückgreifen."
„Naturkapital im Hotel- und Gastgewerbe" geht aus einem vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt geförderten Projekt hervor, im Rahmen dessen der GNF seit 2018 Umweltkosten analysiert und für Unternehmen anwendbar macht. Dabei stellt der GNF Interessierten nicht bloß das 20-seitige Dokument zur Verfügung, sondern auch einen Umweltkostenrechner zur praktischen Anwendung der aus dem Leitfaden gewonnenen Erkenntnisse. Interessierte können sich an den GNF wenden, um mehr über die Berechnung von Umweltkosten und die Möglichkeiten zu erfahren, die sie für unternehmerischen Erfolg in Zeiten der Klimawende bereithalten.
Link zum Leitfaden:
https://www.globalnature.org/de/hotel-gastgewerbe
Weitere Informationen zum Projekt auf:
www.business-biodiversity.eu/de/naturkapital
Über den Global Nature Fund
Der Global Nature Fund (GNF) wurde 1998 in Radolfzell am Bodensee als gemeinnützige Stiftung gegründet und engagiert sich gemeinsam mit seinen Partnern weltweit im Natur- und Umweltschutz. Besonderes Augenmerk gilt der Förderung ökologisch bewussten Wirtschaftens und der Erhaltung von Biodiversität in Lieferketten, für die der GNF im Dialog mit Unternehmen bereits diverse innovative Maßnahmen entwickelt hat.
Kontakt
Global Nature Fund (GNF)
Martin Haustermann, Projektmanager
Kaiser-Friedrich-Str. 11
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E-Mail:
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