„Zukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern, ob es sich noch lohnt, dort anzukommen". Dieses Zitat von Hermann Löns aus dem Jahr 1908 ist aktueller denn je. Konflikte zwischen Tourismusentwicklung und Naturschutz nehmen weltweit zu. Das Thema nachhaltiger Tourismus steht deshalb im Fokus des Besuchs einer Gruppe von Tourismus- und NGO-Vertretern am 8. und 9. April am Bodensee. Der Global Nature Fund (GNF) organisiert das zweitätige Programm. Die zehn Experten aus Estland, Finnland, Lettland und Schweden wollen die Tourismusangebote der Seeregion genauer unter die Lupe nehmen, sich für die eigene Tourismus- und Regionalentwicklung inspirieren lassen und die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen und Reiseveranstaltern intensivieren. Eine der teilnehmenden Organisationen, das Peipsi Center for Transboundary Cooperation (Peipsi CTC) aus Estland, ist seit vielen Jahren Partner des internationalen Netzwerks „Living Lakes" und somit bereits eng mit dessen Gründerorganisation, dem GNF, verbunden. Auch deshalb bietet sich der Bodensee als beispielhaftes Ziel für nachhaltige touristische Entwicklungen an.
Der Bodensee als Beispiel für Nachhaltigkeit und sanften Tourismus
Neben Treffen mit lokalen Tourismusunternehmen wie der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH, dem Fahrradverleih und Tourenplaner Zweirad-Joos sowie dem ECOCAMPING e.V. besuchen die Teilnehmer interessante Zielorte wie das NABU-Bodenseezentrum und das angrenzende Wollmatinger Ried, die Insel Mainau und die Stadt Friedrichshafen. In Friedrichshafen gibt der Leiter des Amts für Umwelt und Naturschutz, Dr. Tillmann Stottele, Einblicke in Zahlen und Fakten zum Tourismus und Wanderwegen am nördlichen Bodenseeufer.
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wird die Reise ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und E-Bikes realisiert und mit einer Verpflegung aus regionaler und ökologischer Küche abgerundet.
Erkundung der Nordisch-Baltischen Seen
Im EU „Lakesperience" Projekt kooperieren Seenorganisationen aus Finnland (Pyhäjärvi- und Näsijärvi See), Schweden (Åsunden, Järnlunden und Stora Rängen), Estland (Peipsi) und Lettland (Burtnieku). Das Projekt bietet teilnehmenden Organisationen der vier baltischen bzw. skandinavischen Ländern die Möglichkeit, sich umweltgerecht zu orientieren. Unter der Überschrift „Nordic-Baltic Lake Trails" werden nachhaltige und ökologische Angebote für Touristen entwickelt. Als Zielgruppe spielen Gäste aus Deutschland eine wichtige Rolle.
Mehr Informationen zum Projekt:
www.baltic.org/project/lakesperience/
Global Nature Fund Der Global Nature Fund (GNF) ist eine gemeinnützige, private, unabhängige Stiftung für Umwelt- und Naturschutz. Der GNF wurde 1998 gegründet und hat Büros in Radolfzell, Bonn und Berlin. Eine der zentralen Initiativen des GNF ist das Living Lakes-Netzwerk – ein globales Netzwerk von Organisationen, die sich für den Schutz von Seen und Feuchtgebieten einsetzen.
Kontakt Global Nature Fund (GNF)
Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer
Fritz Reichle Ring 4
78315 Radolfzell
Tel.: +49 7732 9995 80
E-Mail:
gattenloehner@globalnature.org Webpage:
www.globalnature.org Baltic Institute of Finland
Jenny Uusikartano, Projektleiterin
Tel.: +358 50 308 4446
E-Mail:
jenny.uusikartano@tampere.fi Webpage:
www.baltic.org