Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete am 6. Juni 2012 zwölf Personen für ihr Engagement im Tier- und Umweltschutz mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik aus. Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung und Präsidentin des Global Nature Fund, gehört dazu!
Im Rahmen der Woche der Umwelt erhielten sechs Frauen und sechs Männer aus acht Bundesländern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Joachim Gauck. Die Geehrten sind zwischen 33 und 77 Jahren alt und haben sich langjährig für den Tier- und Umweltschutz engagiert und damit einen besonderen Beitrag geleistet, Natur und Umwelt für künftige Generationen zu bewahren.
Unter ihnen sind Tierschützer, die sich für den Erhalt selten gewordener Arten einsetzen; andere werden für ihr Engagement als Umweltkünstler, für den Einsatz regenerativer Energien oder für den Schutz von Landschaften, Naturschutzgebieten und Gewässern geehrt. Mit der persönlichen Überreichung der Verdienstorden bringt der Bundespräsident seine Anerkennung und seinen Dank für das Geleistete zum Ausdruck.
Marion Hammerl ist seit mehr als 20 Jahren auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene im Umwelt- und Naturschutz aktiv. Die hauptamtliche Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung engagiert sich seit 1998 ehrenamtlich in dem von ihr mitgegründeten internationalen Seen-Netzwerk Living Lakes. Ziel dieser fünf Kontinente umfassenden Umweltinitiative ist die Erhaltung aller Seen, Feuchtgebiete und Gewässer der Welt als intakte Ökosysteme und damit der Schutz der Trinkwasserreserven unserer Erde. Im November 2011 wurde Living Lakes zum vierten Mal in Folge als UN Dekade-Projekt ausgezeichnet. Seit 2002 ist Marion Hammerl außerdem ehrenamtliche Präsidentin der internationalen Stiftung Global Nature Fund, die das Netzwerk koordiniert. Über die hohe Auszeichnung ist Marion Hammerl sehr glücklich und stolz auf die damit verbundene Anerkennung ihres Engagements!
Natur- und Umweltschutz wichtiger denn je!
Für den Natur- und Umweltschutz wird jede Unterstützung gebraucht - so Marion Hammerl. Leider schreitet die Zerstörung von wertvollen Lebensräumen nach wie vor mit Riesenschritten voran: Auch die engagierten Naturschützer konnten nicht verhindern, dass in den letzten 25 Jahren 3,2 Millionen Quadratkilometer Regenwald vernichtet wurden - eine Fläche so groß wie der indische Subkontinent. Zusammen mit dem Wald sind unzählige Pflanzen- und Tierarten verloren gegangen. In Europa, insbesondere auch in Deutschland, sind die Lebensräume vieler Arten akut durch menschliches Handeln bedroht.
Im Bereich Wasser gibt es ebenfalls keine Entwarnung - im Gegenteil! Mittlerweile werden Kriege um Wasser geführt; die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ist seit Jahren unverändert. Die über 90 Organisationen, die sich im Netzwerk Living Lakes engagieren, realisieren Projekte zum Erhalt der Seen und Feuchtgebiete, damit setzen sie sich für den Schutz der wertvollen Ressource Wasser und des jeweiligen Ökosystems ein.
„Gerade in den Entwicklungsländern sind die ehrenamtlichen Aktivisten ausschlaggebend für den Naturschutz. Es ist eine Ehre, mit diesen engagierten Menschen zu arbeiten und sie zu unterstützen - vor allem, wenn man bedenkt, dass sie sich unter extrem schwierigen Rahmenbedingungen einsetzen“, unterstreicht Marion Hammerl.
Optimismus - auch wenn es manchmal einen Schritt vor und zwei zurück zu gehen scheint? Marion Hammerl sieht sich nicht als Einzelkämpferin, sondern als Teil eines Teams. „Meine Kollegen bei der Bodensee-Stiftung, beim Global Nature Fund oder bei den vielen Organisationen des Netzwerkes Living Lakes haben alle gemeinsam, dass sie den Herausforderungen mit Professionalität, Engagement und einer guten Portion Humor begegnen. Es macht Spaß, Teil dieses Teams zu sein!“
Außerdem ist die Unterstützung des persönlichen Umfeldes für Marion Hammerl wichtig. „Für das Schreiben von Anträgen und Berichten, für Besuche vor Ort, Konferenzen und die Pressearbeit sind viele Abende und Wochenenden nötig - da bleibt nicht viel Zeit für anderes“, resümiert Marion Hammerl und dankt ihrem Partner, ihren Freunden und ihrer Familie herzlich für das entgegengebrachte Verständnis. Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, dass alles gut geht; aber sie sind davon überzeugt, dass nicht alles schief gehen wird! Nach diesem Motto wird sich Marion Hammerl auch weiterhin tatkräftig für Natur, Umwelt und die Seen dieser Welt einsetzen.