Bonn/Radolfzell, 21.08.2020: Wir Deutsche essen gerne Bananen. Nach Äpfeln sind sie das am häufigsten konsumierte Obst, 11,4 Kilogramm verzehrte davon 2019 jede*r im Durchschnitt. Und auch Ananas erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein wesentlicher Teil des Imports stammt aus Costa Rica und der Dominikanischen Republik – wo die Früchte für den europäischen und deutschen Markt produziert werden, ohne dass auf allen Plantagen wirksame Kriterien für den Schutz biologischer Vielfalt berücksichtigt würden.
Das möchten der GNF und die Bodensee-Stiftung im Rahmen der Internationalen Klimainitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ändern: Das Projekt „Del Campo al Plato" entwickelt Lösungen für einen biodiversitätsverträglichen Anbau von Bananen und Ananas und will Handel und Konsumenten dafür gewinnen, den Schutz der Biologischen Vielfalt zu unterstützen.
Aktuell wenden sich der GNF und die Bodensee-Stiftung mit einer gemeinsamen Publikation an Lebensmittelstandards und -unternehmen, Landwirtschaftsverbände und Erzeugergemeinschaften: Die „Recommendations for effective criteria for biodiversity protection in food standards and sourcing requirements of food companies in the banana and pineapple sector" geben konkrete Hinweise zur Umsetzung von Maßnahmen zum Management von Biodiversität und zu Anbau-praktiken, mit denen sich biologische Vielfalt erhalten lässt.
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Unsere Empfehlungen zeigen Wege auf gegen die Zerstörung von Ökosystemen, den Raubbau an natürlichen Ressourcen, gegen invasive Arten sowie Wasser- und Bodenverschmutzung", so Stefan Hörmann, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Unternehmen und Biodiversität beim GNF. Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung, ergänzt: „
Mit dem Biodiversity Check Agrícola unterstützt das Projekt Produzenten von Bananen und Ananas, die aktuelle Situation der Biodiversität auf ihren Farmen und in der Umgebung zu erfassen. So lassen sich maßgeschneiderte Biodiversity-Action-Pläne für einzelne Plantagen entwickeln."
Für weitere Informationen und den Download der Empfehlungen klicken Sie
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Über den Global Nature Fund (GNF)
Engagierte Umweltschützer*innen haben den Global Nature Fund (GNF) 1998 in Radolfzell am Bodensee mit der Mission gegründet, die Seen und Feuchtgebiete der Welt zu bewahren. Seitdem kamen weitere Arbeitsbereiche dazu, so Unternehmen und Biodiversität: Darin setzt sich der GNF für einen gerechten Handel ein, der biologische Vielfalt berücksichtigt und schützt, z.B. in Initiativen für Biodiversitätskriterien in Standards und Labels der Lebensmittelbranche.
Über die Bodensee-Stiftung
Die Bodensee-Stiftung setzt sich seit 26 Jahren für Nachhaltigkeit und Naturschutz in der internationalen Bodenseeregion ein. In den Handlungsfeldern Landwirtschaft und Klima, Energiewende, Natur- und Gewässerschutz, Unternehmen & Biologische Vielfalt sowie Umweltbildung hat sie bereits in über 40 Modellprojekten gezeigt, dass nachhaltige Entwicklung keine Worthülse bleiben muss, sondern konkret umgesetzt werden kann.
Kontakt
Global Nature Fund
Stefan Hörmann
Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter „Unternehmen und Biodiversität"
Tel.: +49 228 184 86 94 11
E-Mail:
hoermann@globalnature.org
Website:
www.globalnature.org
Bodensee-Stiftung
Marion Hammerl
Geschäftsführerin und Programmleiterin
Tel.: +49 7732 9995 45
E-Mail:
marion.hammerl@bodensee-stiftung.org
Website:
www.bodensee-stiftung.org