GNF - Mangrovenschutz in Asien (Daimler)
 

Mangrovenschutz in Asien

 

Video "Review Meeting - Involving communities in the restoration and rehabilitation of tropical mangrove ecosystems in Asia"

 

Video "Success in the Implementation of Mangrove Restoration Project in the Communities of Samrong and Andoung Thmor Communes of Prey Nub District, Preah Sinhanouk Province, Cambodia"

 

Handbuch (November 2015)

Mangrove Restoration Guide (4,7 MB)

Best Practices and Lessons Learned from a Community-based Conservation Project

Mangrovenwälder als wichtiger Lebensraum

In den Gezeitenzonen entlang tropischer Küsten wachsen Mangrovenwälder. Sie sind hervorragend an den hohen Salzgehalt des Meerwassers angepasst und sind einzigartige Lebensräume, die Wasser und Land vereinen. Dadurch können sie einer Vielzahl verschiedenster Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Über 70 % der tropischen Fischbestände nutzen die charakteristischen Luftwurzelwerke im Verlauf ihres Lebens – sei es als Brutstätte, Kinderstube oder Nahrungsquelle. Aber auch unzählige Reptilien, Amphibien, Vögel und Säuger leben in und von diesem faszinierenden Ökosystem.

 

Darüber hinaus übernehmen Mangroven viele weitere, wichtige Funktionen wie die Stabilisierung der Küsten, Verhinderung von Erosionen sowie Schutz vor Überschwemmungen und Flutwellen. Für die einheimische Bevölkerung sind sie eine wichtige Ressource: Ihr Holz wird für den Hausbau und als Brennstoff verwendet, aber auch Früchte und Heilpflanzen werden aus den Bäumen geerntet.

Bedrohung der weltweiten Mangrovenbestände

Etwa 90 % der Mangrovenwälder wachsen in Entwicklungsländern und es wird geschätzt, dass mehr als 100 Millionen Menschen weltweit von den rund 152.000 Quadratkilometern Mangrovenwälder profitieren, die es auf der Erde gibt. Dennoch verschwinden die Ökosysteme in so rasantem Tempo, dass sie laut eines aktuellen UNEP Berichts einen stärkeren Rückgang als Korallenriffe oder tropische Regenwälder verzeichnen. Länder wie die Philippinen haben in den letzten 100 Jahren knapp 50 % ihrer Mangrovenwälder verloren. Grund hierfür sind vor allem menschliche Einflüsse, wie Küstenbebauung, Landwirtschaft, illegaler Holzeinschlag und kommerzielle Garnelenfarmen.

 

Mit den Bäumen verschwinden auch die vielen assoziierten Tier- und Pflanzenarten, Speisefische und der Schutz der lokalen Bevölkerung vor Tsunamis und Bodenerosionen. Beinahe ein Fünftel aller globalen Treibhausemissionen durch Abholzung wird durch die Rodung von Mangroven verursacht. Dies liegt vor allem an dem immensen Potenzial eines Mangrovenwaldes als Kohlenstoffsenke, der die Klimagase insbesondere in seinen schlickigen Böden speichert. Ein Hektar kann laut Einschätzung von Experten etwa 1.000 Tonnen Kohlenstoff speichern.

 

Projektmaßnahmen

In den vier Projektländern werden etwa 150.000 Quadratmeter degenerierte Mangrovenwälder und 6 km Küstenlinie durch gezielte Aufforstungsmaßnahmen wieder instand gesetzt. Die Renaturierung erfolgt nach dem sich bewährten System der ökologischen Mangrovenrenaturierung (Ecological Mangrove Restration – EMR), das auf natürlicher Sukzession basiert. Darüber hinaus werden Wiederaufforstungsmaßnahmen durch Initialpflanzungen mit Setzlingen durchgeführt, die von den Projektpartnern in Baumschulen aufgezogen werden. Hierbei werden ausschließlich Samen einheimischer Arten eingesetzt.

 

Weitere Setzlinge werden in sogenannten Hausgärten von lokalen Familien großgezogen. Neben den Mangrovenpflanzen werden auch Gemüse, Früchte und Kräuter kultiviert, die den Eigenbedarf decken und zusätzlich auf den regionalen Märkten angeboten werden. Dies schafft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten und eine verbesserte Ernährungsgrundlage für die Familien. Darüber hinaus werden in den Projektregionen vielfältige Umweltbildungsaktivitäten für etwa 5.000 Kinder und Erwachsene durchgeführt.

Fundierte Erfahrungen und langjährige Zusammenarbeit

Der Global Nature Fund (GNF) arbeitet bereits seit vielen Jahren mit den Projektpartnern in Sri Lanka, Indien und Kambodscha zusammen und hat durch die Umsetzung mehrerer Mangrovenrenaturierungs-Projekte weitreichende Erfahrung in diesem Bereich.

 

Bisher erfolgreich umgesetzte Mangroven-Projekte des GNF

Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern in Sri Lanka (2010 - 2011)

 

Mangroven-Aufforstung am Pulicat See in Indien (2009 - 2011)

 

Schutz artenreicher Mangrovenwälder in Sri Lanka (2009 - 2010)

 

Post Tsunami-Projekt – Mangrovenaufforstung (2005 - 2008)

Projektpartner und -gebiete

Zusammen mit den beiden Partnerorganisationen Nagenahiru Foundation und EMACE Foundation in Sri Lanka setzte der GNF bereits das dreijährige EU Asia Pro-Eco II Post Tsunami Projekt erfolgreich um. Diesem Projekt folgten weitere Aufforstungs- und Umweltbildungsmaßnahmen an den Feuchtgebieten Madampe und Maduganga sowie am Bolgoda See. Alle drei Gewässer sind seit dem Frühjahr 2004 im Netzwerk Living Lakes vertreten.

 

Am Pulicat See in Indien werden die Projektmaßnahmen von der Partnerorganisation Center For Research On New International Economic Order (CReNIEO) umgesetzt. Der Pulicat See wird von der Organisation seit 2004 im Netzwerk Living Lakes vertreten. Erfolgreiche Mangrovenaufforstungsmaßnahmen setzte der GNF in den Jahren 2009 bis 2011 zusammen mit CReNIEO vor Ort am Pulicat See um, es entstanden Baumschulen und renaturierte Mangrovenflächen.

 

Seit 2010 ist die kambodschanische Organisation Fisheries Action Coalition Team (FACT) Partner im Netzwerk Living Lakes und vertritt den Tonle Sap See. FACT arbeitet in seinen Projekten eng mit lokalen Fischern zusammen und versucht, einen nachhaltigen Weg der Fischerei zu vermitteln, der sowohl dem Ökosystem als auch den Menschen vor Ort nutzt.

 

Die NGO Mangrove Action Project (MAP) setzt sich seit Jahren für die Renaturierung von Mangroven in Asien ein. Hierfür wendet die Organisation erfolgreich einen besonders schonenden Ansatz zur Wiederaufforstung, die Ecological Mangrove Reforestation (EMR, ökologische Mangrovenwiederaufforstung), an. In Thailand liegt das Projektgebiet an der Andaman Küste in der Provinz Trang.

 Handbuch "Mangrove Restoration Guide"
 Baumschule in Sri Lanka
 Schülerinnen im Umweltbildungszentrum
 Intakter Mangrovenbestand
 Charakteristisches Luftwurzelwerk der Mangrove
 Besuch der Projektgebiete im November 2014 (Sri Lanka)
 Mangrovensetzlinge
 Renaturierte Projektfläche in Sri Lanka
 In das Projekt eingebundene Anwohner in Sri Lanka
 Anbau von Wasserspinat (Ipomoea aquatica), Sri Lanka
 Boot auf dem Pulicat See, Indien
 Junge Mangrovenpflanzen im Pulicat See, Indien
 Intakte Mangrovenpflanzen in Kambodscha
 
 

Projektlaufzeit:

 

Projektgebiete:

 

Projektpartner:

 

 

 

 

Förderer:  

Januar 2014 – Dezember 2016

 

Indien, Sri Lanka, Kambodscha und Thailand

 

Center For Research On New International Economic Order (CReNIEO), Indien; Fisheries Action Coalition Team (FACT), Kambodscha; Nagenahiru Foundation, Sri Lanka; EMACE Foundation, Sri Lanka; Mangrove Action Project (MAP), Thailand

 

Daimler AG

 

Partnerorganisationen des Projektes

Sri Lanka

 Emace Foundation
 Nagenahiru Foundation

Kambodscha

 FACT

Thailand

 MAP

Indien

 CReNIEO