Das Projekt besteht aus einem Kanalsystem, das mit schwimmenden Wasserpflanzen bepflanzt wird und in das Abwasser nach der ersten Basisvorklärung eingeleitet wird. Die Kanalkonstruktion gewährleistet eine Funktionsweise ähnlich der eines Pfropfen-Strömungssystems mit höherem Reinigungsgrad als in einer Pflanzenkläranlage.
Die Mechanismen des Schadstoffabbaus gleichen den Vorgängen in einem Feuchtgebiet. Diese Mechanismen sind eine Kombination aus komplexen bakteriellen Stoffwechselvorgängen, die je nach Wassertiefe variieren. Die Wurzeln der Wasserpflanzen dienen als Substrat für Bakterien und bilden dabei das Kernstück der Filtration. Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes) werden in diesem Grünfilter eingesetzt, weil sie ein hochentwickeltes Wurzelsystem haben, das eine große Kontaktfläche zwischen Wurzeloberfläche und Abwasser bietet.
Wenn der Grünfilter richtig betrieben wird, ist der Wirkungsgrad dieser Anlagen gleich oder sogar höher als der konventioneller Abwasserreinigungsanlagen. Bezogen auf den biologischen Sauerstoffbedarf (BSB) liegt die Reinigung zwischen 80 und 95 %, in Bezug auf die Nährstoffe Phosphor und Nitrat sind es zwischen 30 und 80 %, und die Entfernung von Krankheitserregern liegt in der Regel bei über 90 %. Außerdem verhindert der Grünfilter die Bildung von Gerüchen und Krankheitserregern.
Schließlich sind Grünfilter im Allgemeinen an die sozial-ökonomischen Bedingungen in ländlichen Regionen und insbesondere im ländlichen Fúquene-Becken angepasst. Diese Reinigungstechnik beinhaltet alle Vorteile umweltfreundlicher und effizienter Abwasserbehandlung.
Mit dem Grünfilter verbundene Auswirkungen
Wildtiere
Auf die Wildtiere der Umgebung hat der Grünfilter eine positive Auswirkung; für sie erscheint der Filter wie ein kleines Feuchtgebiet. Daher erhöhen Grünfilter die Biodiversität.
Flora
Für den Bau des Grünfilters werden die Pflanzen in Größe des Beckens entfernt. Das ausgesuchte Gebiet besitzt keine schützenswerte Flora, so dass die Pflanzenvielfalt nicht beeinträchtigt wird. Damit für die Wasserpflanzen nach Inbetriebnahme optimale Lichtverhältnisse herrschen, werden bei Bedarf die Bäume der Umgebung entsprechend zurückgeschnitten, um eine optimale Sonneneinstrahlung auf den Grünfilter zu gewährleisten.
Bodenmatrix
Die Ausgrabungen sind flach und verursachen daher keine Destabilisierung der Bodenschichten.
Hydraulische Komponente: Der Mutterboden in San Miguel de Sema besteht aus wasserundurchlässigem Lehm. Ist dieser verdichtet, gelangt kein Abwasser in unterliegende Schichten oder das Grundwasser. Das im Grünfilter gereinigte Wasser wird zum Teil zur Bewässerung von Weiden verwendet, so dass die organische Belastung der ungeklärten Abwässer im Zulauf des Flusses Santa Ana und auch der Laguna de Fúquene reduziert wird.
Anwohner
Literaturrecherchen haben gezeigt, dass Grünfilter in tropischen Gebieten Südostasiens und Zentralamerikas keine negativen Auswirkungen haben. Deshalb ist für den Grünfilter in San Miguel de Sema nicht zu erwarten, dass er eine Quelle von Gerüchen und Krankheitserregern sein wird.