GNF - Nachhaltiges Management der Fischbestände am Tonle Sap-See
 

Nachhaltiges Management der Fischbestände am Tonle Sap-See in Kambodscha

Verbesserung der Lebenssituation von Fischern durch Schutz und Management natürlicher Ressourcen im Tonle Sap-Feuchtgebietssystem in Kambodscha

 

Der Tonle Sap-See in Kambodscha ist der größten Seen Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Seit 2014 ist der Tonle Sap auch im globalen Netzwerk Living Lakes vertreten.

Sinkende Erträge aus der Fischerei

In Folge der großen Monsunregen zwischen Mai und Oktober steigt der Wasserspiegel des Sees um mehrere Meter und überflutet alljährlich eine Fläche so groß wie Schleswig-Holstein. Die Menschen am See haben sich an die wechselnden Pegelstände angepasst und leben in schwimmenden Dörfern. Während der Monsunzeit spielt sich das ganze Leben auf dem Wasser ab. 90 Prozent der Bevölkerung leben von der Fischerei. Doch in den letzten zwei Jahrzehnten sind die Fischbestände stark unter Druck geraten. Die illegale und unregulierte Fischerei durch kommerzielle Fangflotten hat zu einer Erschöpfung der wirtschaftlich wichtigen Fischarten geführt. In der Folge blieben die Netze der lokalen, handwerklichen Fischer in den schwimmenden Dörfern immer öfter leer.

 

Im Jahr 2012 schließlich hat die kambodschanische Regierung einen durchgreifenden Kurswechsel vollzogen. Praktisch über Nacht wurden alle kommerziellen Fischereikonzessionen annulliert und die Fischereirechte wurden komplett an die lokalen Gemeinden übertragen. Diese waren dazu aufgerufen, örtliche Fischereikomitees zu gründen, die ab sofort für das Management der Fischbestände zuständig waren. Bis dato wurden landesweit etwa 500 dieser sogenannten Comminity Fisheries (CFi) gegründet. Nur die wenigsten von ihnen sind aber in der Lage, gezielt Maßnahmen zum Schutz und zur Hege der Gemeindefischbestände durchzuführen. Es kommt immer noch verbreitet zur illegalen Fischerei mit nicht erlaubtem Fanggerät. Dabei könnten sich die Fischbestände durch effektive Maßnahmen wie die Ausweisung von Fangverbotszonen und die Erhebung einer Fischereiabgabe für Hegemaßnahmen innerhalb weniger Jahre erholen.

Hilfe beim Aufbau eines Fischereikomitees

Vor diesem Hintergrund führt der GNF gemeinsam mit der kambodschanischen Partnerorganisation Fisheries Action Coalition Team (FACT) ein Projekt (siehe Artikel in der DUHWelt) zur Unterstützung der Fischer in dem schwimmenden Dorf Phat Sanday durch. In erster Linie geht es in dem Projekt um den Aufbau eines demokratisch legitimierten Fischereikomitees und die Unterstützung bei der Ausweisung und Überwachung einer 10 km² großen Fangverbotszone auf dem Gemeindegebiet. Konkret unterstützen wir die Gemeinde Phat Sanday durch:

  • Beratung bei den Vorbereitungen zur Wahl des Fischereikomitees
  • Erstellung eines Arbeitsprogramms für das Komitee sowie Schulungen für Mitglieder des Komitees
  • Ausweisung einer 10 km² großen Fangverbotszone
  • Unterstützung von Bootspatrouillen zur Überwachung des Fangverbots
  • Hegemaßnahmen der Fischbestände, z.B. Einbringung künstlicher Unterstände für Jungfische
  • Entwicklung alternative Einkommensquellen in der Gemeinde, z.B. Ökotourismus

Kontakt

Thies Geertz

Global Nature Fund (GNF) - Büro Radolfzell

Tel.: +49 7732 9995 83

E-Mail: geertz@globalnature.org

 Mekong-Artikel im "Riffreporter"

Artikel zum Mekong und Kambodscha in der Zeitschrift "Riffreporter", in dem auch GNF-Projektmanager Thies Geertz zu Wort kommt.

 Zahlreiche Familien leben in schwimmenden Häusern auf dem Tonle Sap See.
 Der Alltag auf dem See.
 Der tägliche Fang ist die wichtigste Proteinquelle der Anwohner.
 Vorbereitungen und Beratungen zur Wahl des Fischereikomitees.
 Der Fischfang spielt eine wichtige Rolle für die tägliche Ernährung und als Einkommensquelle.
 Der gefangene Fisch wird regional vermarktet, dient aber auch der Selbstversorgung.
 Durch die Hegemaßnahmen werden sich die Fischbestände langfristig erholen und stabilisieren.
 

Projektpartner

 Die Organisation Fisheries Action Coalition Team (FACT) ist unser Projektpartner.

Hauptförderer

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Unterstützer

 Wilo-Foundation
 Stiftung Ursula Merz
 

Beitrag zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN

Das Projekt soll einen konkreten Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) leisten:

 
 

Projektzeitraum:

 

Projektländer: 

 

Projektpartner:

 

Hauptförderer: 

 

 

Unterstützer:

Januar 2019 – Dezember 2021

 

Kambodscha

  

Fisheries Action Coalition Team (FACT) 

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

 

Wilo-Foundation und Stiftung Ursula Merz