GNF - Kyogasee
 

Kyogasee – Uganda

 

Der Kyogasee ist ein großer, flacher See und liegt im Zentrum von Uganda, nördlich des Viktoriasees, auf einer Höhe von 914 m. Der See hat fingerartige Ausläufer mit einer Fläche von 1.720 km². Seine durchschnittliche Tiefe liegt bei 3 Metern, seine maximale Tiefe beträgt  5,7 Meter. Der Viktoria-Nil durchfließt den Kyogasee auf seinem Weg vom Viktoriasee zum Albertsee.

 

Ausläufer des Kyogasees umschließen den Kwaniasee, den Bisinasee und den Opetasee. Diese „Fingerseen“ sind während der Regenzeit von Sumpfgebieten umgeben. Alle Seen innerhalb des Kyogasee-Beckens sind flach, in der Regel erreichen sie eine Tiefe von 8 oder 9 Metern, und der Opetasee bildet während der Trockenperiode einen separaten See.

 

Der Kyogasee hat drei verschiedene Zonen: das offene Wasser, das tiefer als 3 Meter ist; Wasserflächen mit weniger als 3 Metern Tiefe, die vollständig mit Wasserlilien und Wasserhyazinthen bedeckt sind und die Sümpfe, hauptsächlich Papyrus, die das Ufer säumen.

 

Der Kyogasee besitzt eine reichhaltige Biodiversität. Diese beinhaltet folgende Flora und Fauna, wie z. B. Echter Papyrus (Cyperus Papyrus), Vossia Cuspidate, Rohrkolben (Typha spp.), Seerose (Nymphea spp.), Wasser-Salat (Pistia stratiodes). Krokodile kommen in größeren Populationen am und im Kyoga-See vor.

 

Im Kyoga-See leben 46 verschiedene Fischarten, von denen einige endemisch sind. Wie auch im Viktoriasee wurden Ende der 1950-Jahre im Kyoga-See Nilbarsche (Lates niloticus) zur Steigerung der Fischproduktion eingesetzt. Diese Nilbarsche vermehrten sich so gravierend, dass viele heimische Fischarten fast verdrängt wurden. Zu den heimischen Fischarten zählen unter anderen: Synodontis victoriae, Engraulicypris argentus, Barbus kiogae, Tilapia esculenta, Tilapia variabilis, Mormyrus kanumme, Clarias mossambicus, Schilbe mystus und Haplochromis macrodon.

 

Aufgrund von zwei Regenperioden, die erste in den Monaten Oktober bis Dezember und die zweite zwischen März und Mai, gibt es in der Regel immer ausreichend Wasser im Kyoga-See. In der Trockenperiode von Dezember bis Februar liegen die Temperaturen im Norden des Landes höher als im Süden. Insgesamt herrscht am Kyoga-See und in Uganda ein, der Höhe entsprechendes, tropisches Klima.

 

Im Einzugsgebiet wachsen Holzvegetation, speziell Hyparrhenis spp., buschiges Weideland, tropischer Regenwald und Bergwald.

 

Der See hat ein Einzugsgebiet von 75.000 km². Die wichtigsten Aktivitäten der Bewohner im Kyogasee-Becken sind Fischerei, Landwirtschaft und Tierhaltung. Infolge fehlender Stromleitungen und jeder anderen Energieversorgung gibt es keine industriellen Unternehmen im Gebiet.

 

Der See ist mit großen Papyrusinseln und Wasserhyazinthenflächen durchzogen. Resultierend aus den ärmlichen Ackerbaupraktiken im Einzugsgebiet und der Versandung durch den Viktoria-Nil sind diese Papyrus- und Hyazinthinseln seit den Jahren 1997/1998 von Fischern bewohnt, was zu einer Verringerung der Qualität und Quantität des Sees führte.

 

Partnerorganisation

National Environment Management Authority (NEMA)

Kontakt: Evelyne Najjemba Lutalo, District Support Officer

E-Mail: info@nemaug.org

Website: www.nemaug.org