Mit Einsetzen des Monsuns, im Juni dieses Jahres, reiste ich nach Indien, um dort unser Wiederaufforstungsprojekt in den Westghats zu besuchen. Die Westghats sind eine Gebirgskette, die sich auf über 1.600 km in Nord-Süd-Richtung erstreckt und das zentrale Hochland des indischen Subkontinents vom Ozean abtrennt. Während des Monsuns treffen die feuchten Luftmassen auf das Land und erzeugen an den Berghängen der Westghats starke Regenfälle, die hier einen üppigen und artenreichen Regenwald entstehen lassen. Die Westghats zählen zu den weltweit bedeutendsten Biodiversitäts-Hotspots.
Durch den Druck immer mehr neuer Siedlungen musste der Regenwald nach und nach Ackerflächen und Viehweiden weichen – mit fatalen Folgen für die Menschen, die in der Gebirgsregion leben. Denn der Wald ist nicht nur ein gigantischer Wasserspeicher für die Landwirtschaft, sondern versorgt auch Millionenstädte wie Pune und Bangalore mit Wasser. Durch die Abholzung und den globalen Klimawandel werden die Dürren in der Region schon jetzt immer ausgeprägter, so dass die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen gefährdet ist.