GNF - Mangrovenrenaturierung in Asien
 

Mangrovenrenaturierung in Asien

 

Artikel (DUHWelt 1/2016)

Helfende Hände für Mangroven (555 KB)

 

Handbuch (November 2015)

Handbuch "Mangrove Restoration Guide" (4,7 MB)

Best Practices and Lessons Learned from a Community-based Conservation Project

 

Mangroves put down their roots (Bericht über das GNF-Projekt in Asien)

 

Artikel (DUH-Welt 4/2014)

Die gestelzten Wälder der Tropen (3,7 MB)

Hintergrund

Mangrovenwälder sind einzigartige Lebensräume, in denen sowohl Wasser- als auch Landorganismen in großer Artenvielfalt leben. Gleichzeitig sind sie die produktivsten, aber auch die am stärksten bedrohten Ökosysteme der Welt. Von den ursprünglich existierenden Mangrovenwäldern wurde bereits über die Hälfte unwiederbringlich zerstört, dabei sind die Bestände vor allem in den vergangenen 30 Jahren stark zurückgegangen. Mit der Zerstörung dieser Wälder verlieren zahlreiche Tierarten ihre Lebensgrundlage, denn die Mangroven sind Brut- und Laichgebiete, Lebensraum als auch Nahrungsquelle. Und auch die lokale Bevölkerung profitiert von intakten Mangrovenwäldern, da sie eine wichtige Einkommensquelle sind sowie als Schutz vor Flutwellen und Bodenerosion dienen. Darüber hinaus besitzen Mangrovenwälder ein immenses Potential als Kohlenstoffsenken: ein Hektar gesunder Mangrovenwald kann bis zu 1.000 Tonnen Kohlenstoff binden.

 

40 % der weltweit vorkommenden Mangrovenbestände liegen in Asien. Doch sie sind akut bedroht. Die Baumstämme werden als Bau- und Feuerholz verwendet, große Waldflächen werden von Anwohnern gerodet, um mehr Platz für Siedlungen, Fangnetze und Garnelenfarmen an den Uferbereichen zu schaffen und unvorsichtige Fischer zerstören junge Triebe bei ihrer Arbeit im seichten Wasser.

Video zum Projekt, Neil Wallis (Dezember 2012)

 

Projektziele

Gemeinsam mit fünf Projektpartnern werden über 100 Hektar stark degenerierte Mangrovenwälder aufgeforstet. Zusätzlich werden Daten zu allen im Gebiet vorkommenden Tier- und Pflanzenarten erhoben, welche als Grundlage für die Entwicklung länderspezifischer Langzeitschutzkonzepte dienen.

 

Um die Ökosysteme auf Dauer zu entlasten, werden gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung außerdem Möglichkeiten der alternativen Einkommensgenerierung erarbeitet. Zusätzlich sollen die Menschen im Rahmen von Umweltbildungsprogrammen für eine nachhaltige Verhaltens- und Lebensweise sensibilisiert werden.

 

Ein weiteres Ziel ist zudem die Entstehung eines internationalen Netzwerkes zum Mangrovenschutz, das sich über relevante Themen bei regelmäßigen Treffen austauscht. Erfahrungen und Erkenntnisse sollen in einem Handbuch ausgearbeitet und dargestellt werden.

Projektmaßnahmen

Die für die Renaturierung vorgesehenen Flächen werden im Vorfeld vorbereitet und die benötigten Bäume in Baumschulen und sogenannten Hausgärten gezüchtet. Haushärten sind private Flächen der lokalen Bevölkerung und sollen nach der Mangrovenaufzucht in Gemüsegärten für den Eigenbedarf und die regionale Vermarktung umgewandelt werden. Wenn die Bäume der Baumschulen groß genug sind, können sie ausgepflanzt werden.

 

In Thailand werden die Flächen entsprechend eines bereits erfolgreich eingesetzten Konzeptes wiederhergestellt. Das EMR (Ecological Mangrove Reforestation, ökologische Mangrovenrenaturierung) ist eine sehr schonende Methode, die auf die natürliche Regernation der Wälder setzt. Zusätzlich werden alle Partner die Artenbestandsaufnahme für die Erstellung der Langzeitschutzkonzepte durchführen sowie sich in regelmäßigen Treffen über den Erfolg der Maßnahmen austauschen.

 

Die lokale Bevölkerung wird eng in die Maßnahmenumsetzung eingebunden. Neben ihrer aktiven Mitarbeit werden an die Baumschulen hierfür Umweltbildungszentren und Demonstrationsgärten angeschlossen, in denen Schulklassen, Touristen und Einheimische mehr über die Bedeutung der Mangroven, ihre Bedrohung, Schutzmaßnahmen und ihre nachhaltige Nutzung lernen können.

Projektpartner und -gebiete

Zusammen mit den beiden Partnerorganisationen Nagenahiru Foundation und EMACE Foundation in Sri Lanka setzte der GNF bereits das dreijährige EU Asia Pro-Eco II Post Tsunami Projekt erfolgreich um. Diesem Projekt folgten weitere Aufforstungs- und Umweltbildungsmaßnahmen an den Feuchtgebieten Madampe und Maduganga sowie am Bolgoda See. Alle drei Gewässer sind seit dem Frühjahr 2004 im Netzwerk Living Lakes vertreten.

 

Am Pulicat See in Indien werden die Projektmaßnahmen von der Partnerorganisation Center For Research On New International Economic Order (CReNIEO) umgesetzt. Der Pulicat See wird von der Organisation seit 2004 im Netzwerk Living Lakes vertreten. Erfolgreiche Mangrovenaufforstungsmaßnahmen setzte der GNF in den Jahren 2009 bis 2011 zusammen mit CReNIEO vor Ort am Pulicat See um, es entstanden Baumschulen und renaturierte Mangrovenflächen.

 

Seit 2010 ist die kambodschanische Organisation Fisheries Action Coalition Team (FACT) Partner im Netzwerk Living Lakes und vertritt den Tonle Sap See. FACT arbeitet in seinen Projekten eng mit lokalen Fischern zusammen und versucht, einen nachhaltigen Weg der Fischerei zu vermitteln, der sowohl dem Ökosystem als auch den Menschen vor Ort nutzt.

 

Die NGO Mangrove Action Project (MAP) setzt sich seit Jahren für die Renaturierung von Mangroven in Asien ein. Hierfür wendet die Organisation erfolgreich einen besonders schonenden Ansatz zur Wiederaufforstung, die Ecological Mangrove Reforestation (EMR, ökologische Mangrovenwiederaufforstung), an. In Thailand liegt das Projektgebiet an der Andaman Küste in der Provinz Trang.

 Handbuch "Mangrove Restoration Guide"
 Treffen des Projektteams

Projekttreffen, März 2012

 
 Vermessen der Projektfläche, Indien
Foto: CReNIEO
 Anlegen der Bewässerungskanäle in Edamani, Indien
Foto: CReNIEO
 Mangrovenart Rhizophora
 Hausgarten am Bolgoda See, Sri Lanka
 Mangrovensetzlinge in einer Baumschule, Sri Lanka
 Bewässerung der Mangrovensetzlinge in Indien
 Magrovenpflanzen in einer renaturierten Projektfläche
 Neu bepflanztes Projektgebiet
 Mangrovensetzlinge in der Baumschule, Kambodscha
 Intakte Mangrovenfläche, Kambodscha
 

Förderer

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
 

Partnerorganisationen des Projektes

Sri Lanka

 Emace Foundation
 Nagenahiru Foundation

Kambodscha

 FACT

Thailand

 MAP

Indien

 CReNIEO
 

Video zur weiterführenden Kampagne zum Schutz der Mangroven

von Mangrove Action Project (MAP)

 
 
 

Projektlaufzeit:

 

Projektgebiet:

 

Projektpartner:

 

 

 

 

Förderer:  

Januar 2012 – Dezember 2015

 

Indien, Sri Lanka, Kambodscha und Thailand

 

Center For Research On New International Economic Order (CReNIEO), Indien; Fisheries Action Coalition Team (FACT), Kambodscha; Nagenahiru Foundation, Sri Lanka; EMACE Foundation, Sri Lanka; Mangrove Action Project (MAP), Thailand

 

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Stiftung Ursula Merz