Projektmaßnahmen
1. Partizipative Diagnose und Kartierung der Forst-Ressourcen (Basisstudie)
Gemeinsam mit dem Kommissariat für Gemeinschaftsgüter wird eine Kartierung der in der Region vorhandenen, in Gemeinschaftseigentum befindlichen Ressourcen durchgeführt. Ziel ist es die Lebensgrundlagen der Bevölkerung, traditionelle und bessere Praktiken der Nutzung von lokalen Ressourcen, zu identifizieren. Die Ergebnisse der Kartierung werden in erster Linie in den Gemeinden verbreitet. Durch Materialien, die in die lokalen Sprachen übersetzt werden. Diese werden in Kartenmaterial festgehalten, welches in 8 Workshops gemeinsam entworfen und dem lokalen Kommissariat überlassen wird.
2. Formulierung von Waldbewirtschaftungsempfehlungen und Aufforstung
Es wird die notwendige Diagnostik durchgeführt, um die ökologischen und nutzungsrelevanten Eigenschaften des Waldes, die Ursachen für die Verschlechterung des Zustandes und die notwendigen Maßnahmen für seine Wiederherstellung zu verstehen. Dies schließt die Analyse der aktuellen Produktionssysteme vor Ort ein. Anschließend werden Experimente zur Wiederherstellung von Roteichen und anderen einheimischen Arten durchgeführt. Um die Aufforstung auf Gemeindeebene zu initiieren, werden an vier ausgewählten Standorten Baumschulen aufgebaut. Da die Keimlinge jedoch zunächst Zeit zum Wachsen benötigen – dies erhöht ihre Überlebensrate beim Auspflanzen deutlich – werden zur Demonstration der Aufforstung in Gemeinschaftsarbeit ca. 2.000 Setzlinge einheimischer Baumarten aus Baumschulen hinzugekauft und angepflanzt. Die gemeinschaftliche Aufforstung stärkt die soziale Kohäsion und die Identifikation mit den Maßnahmen.
3. Entwurf, Implementierung und Evaluierung eines modularen Programms zur Stärkung der kommunalen Waldbewirtschaftung mit Studierenden
Für die 13 Mitglieder des Kommissariats für gemeinschaftliches Eigentum von Malinaltepec wird ein modulares Programm zur Stärkung der kommunalen Waldbewirtschaftung konzipiert, umgesetzt und evaluiert. Während dieses Prozesses werden 39 Studierende der Interkulturellen Universität von Guerrero (UIEG) einbezogen, um ihre Fähigkeiten im Unterrichten und in der Lehrplangestaltung zu stärken. Damit können sie die Trainingserfahrung in den Gemeinschaftskontexten, aus denen sie kommen, systematisieren und replizieren. Während des Prozesses werden 2 Gemeindevermittler*innen, die dem Kommissariat angehören, für die Bewertung von Gemeinschaftsgütern und für die Wiederherstellung von Ökosystemen ausgebildet. Damit werden Kapazitäten bzgl. Bewertung und Management der Gemeinschaftsgüter vor Ort und im Kommissariat als Organ der indigenen Selbstverwaltung installiert. Während des gesamten Projekts werden Gebiete identifiziert, die für die Umsetzung von Plänen zur Wiederherstellung von Gemeindewäldern geeignet sind.
4. Partizipative Nutzungsdiagnose Brennholz
Mit einer Gruppe ausgewählter Ortschaften, die nach der Basisdiagnose und auf der Grundlage des festgestellten Bedarfs und Willens zur Teilnahme (Durchführbarkeit) bestimmt werden, wird eine gemeinschaftliche Kartierung von Gemeinschaftsgütern und eine Diagnose der Faktoren der Walddegradierung sowie der Gewohnheiten im Zusammenhang mit dem Kochen und der Brennholznutzung durchgeführt. Die partizipative Arbeit mit den Gemeinschaften zum Thema Brennholznutzung ermöglicht die Erfassung der materiellen und immateriellen Ressourcen der Gemeinschaften, die Kenntnis ihrer Nutzung und eine Planung, die auf ihren eigenen Bedürfnissen basiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden mittels einer diagnostischen Kartierung der Umweltzerstörung und der Gewohnheiten im Zusammenhang mit der Verwendung von Koch- und Brennholz festgehalten. Die Ergebnisse werden dokumentiert und in Anschauungsmaterialien festgehalten, um sie weiter zu verbreiten.
5. Sensibilisierung der Gemeinden für eine nachhaltige Forstwirtschaft
Ein partizipativer Schulungsprozess durchgeführt, um die Bevölkerung für die nachhaltige Bewirtschaftung der Holzressourcen zu sensibilisieren, einschließlich der regenerativen Nutzung bedrohter Arten. Zu diesem Zweck werden Workshops mit den Gemeindemitgliedern durchgeführt und Anschauungsmaterialien erstellt. Darüber hinaus werden Aufforstungsübungen mit lokalen Arten durchgeführt, beginnend mit der Auswahl der Samen, der Keimung und der Pflanzung.
6. Partizipative Entwicklung und Testung von holzsparenden Kochöfen
Im Rahmen der Aktivitäten zur nachhaltigen Holzbewirtschaftung wird mit einer Gruppe von 50 Frauen gearbeitet, die an der Entwicklung eines an die Region angepassten holzsparenden Ofens interessiert sind, der den zentralen Ofen in ihren Häusern ersetzen soll. Es werden 50 Öfen gemeinschaftlich gebaut und installiert. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich: Die Abholzung wird reduziert, die Treibhausgasemissionen werden gemindert, der Rauch wird aus dem Haus abgeleitet, was dieses in einem besseren Zustand hält und Atemwegserkrankungen vorbeugt.
7. Verbreitung und Vernetzung mit dem Ziel der Ausweitung auf höhere Integrationsebenen (national, regional, international)
Der Austausch von Wissen durch die Erfahrungen, die auf Seminaren und Konferenzen auf verschiedenen Ebenen (national und regional) gemacht wurden, wird es dem Team des lokalen Projektträgers ermöglichen, neue Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Netzwerkbildung und Internationalisierung zu erschließen. Es wird die Gemeinschaften auch dazu motivieren, zu zeigen, dass die geleistete Arbeit über die lokale Ebene hinaus Bedeutung und Wirkung hat, indem sie Erfahrungen weitergeben und neue Ideen und Erkenntnisse einbringen, die durch Verbreitung und Austausch entstehen.